Hintergrund: Erwachsene mit Panikstörung (PD) und Kinder mit Trennungsangststörung (CSAD) zeigen eine höhere Reaktivität auf CO(2). Unsere Hypothese war, dass Patienten mit einer Trennungsangststörung bei Erwachsenen (ASAD) eine ähnliche Überempfindlichkeit gegenüber CO(2) aufweisen würden. In der vorliegenden Studie untersuchten wir, ob die Empfindlichkeit auf CO(2) bei erwachsenen Patienten mit Trennungsangst ohne Panikattacken in der Vorgeschichte erhöht ist.
Methoden: Patienten mit Morbus Parkinson (n=38), erwachsene Patienten mit Trennungsangst (ASAD) ohne Panikattacken in der Vorgeschichte (n=31) und gesunde Probanden (n=40) unterzogen sich einer 35%igen CO(2)-Inhalationsprobe. Die Angst wurde zu Beginn und nach der Inhalation mit dem Acute Panic Inventory, der visuellen Analogskala und dem Anxiety Sensitivity Index-3 (ASI-3) gemessen.
Ergebnisse: Wie angenommen, war die Rate der CO(2)-induzierten Panikattacken in den Gruppen der Parkinson-Patienten und der ASAD-Patienten signifikant höher (55,3 % bzw. 51,6 %) als in der gesunden Vergleichsgruppe (17,5 %). Neun (69,2 %) von 13 Patienten in der Parkinson-Gruppe, die gleichzeitig eine ASAD haben, hatten eine CO(2)-induzierte Panikattacke. Die ASI-3-Gesamtwerte unterschieden sich nicht zwischen der Parkinson-Gruppe und der ASAD-Gruppe und waren in beiden Fällen signifikant höher als in der Kontrollgruppe. Die Angstsensitivität sagte jedoch das Auftreten von Panikattacken nicht voraus.
Einschränkungen: Die Forscher waren nicht blind für die Diagnose, und es gab keine Placebo-Gruppe zum Vergleich. Außerdem wurden Parameter der Atmungsphysiologie nicht ausgewertet.
Schlussfolgerung: ASAD wurde mit einer CO(2)-Überempfindlichkeit assoziiert, die der von PD sehr ähnlich ist. Dieser Befund entschlüsselt zum Teil die komplexe Beziehung zwischen ASAD, Parkinson und CO(2)-Überempfindlichkeit und deutet darauf hin, dass CO(2)-Überempfindlichkeit und Trennungsangst über die Kindheit hinaus zusammenhängen.