Hintergrund: Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAIDs) bieten nicht immer eine ausreichende Schmerzlinderung bei Hunden mit Osteoarthritis (OA).
Hypothese: Die Verwendung von Amantadin zusätzlich zur NSAID-Therapie führt zu einer besseren Schmerzlinderung im Vergleich zur alleinigen Verwendung von nichtsteroidalen Analgetika bei natürlich auftretender OA bei Hunden.
Tiere: Einunddreißig Hunde im Kundenbesitz mit Lahmheit der Beckengliedmaßen trotz der Verabreichung eines NSAID.
Methoden: Die Studie war randomisiert, verblindet und placebokontrolliert mit parallelen Gruppen (Tage 21-42). Am Tag 0 wurden die schmerzstillenden Medikamente abgesetzt. Am 7. Tag erhielten alle Hunde 5 Wochen lang Meloxicam. Am 21. Tag erhielten alle Hunde zusätzlich zu Meloxicam 21 Tage lang Amantadin (3-5 mg/kg einmal täglich per os) oder Placebo. Die Untersuchungen wurden vor der Studie sowie an den Tagen 7, 21 und 42 durchgeführt. Die primären Ergebnismessungen waren verblindete Eigenbeurteilungen der Aktivität anhand von kundenspezifischen Ergebnismessungen (CSOM) an den Tagen 0, 7, 21 und 42. Die Daten wurden mit einem gemischten Modell analysiert.
Ergebnisse: Für die CSOM-Aktivität ergab sich ein signifikanter zeitlicher Effekt nach Behandlung (P=.009). Auf der Grundlage der geplanten Post-hoc-Tests der Mittelwerte nach der Randomisierung gab es am Tag 42 einen signifikanten Unterschied zwischen den Behandlungsgruppen (P=.030), wobei die Amantadin-Gruppe aktiver war.
Schlussfolgerungen und klinische Bedeutung: Bei Hunden mit osteoarthritischen Schmerzen, die auf NSAIDs nicht ansprechen, wird die körperliche Aktivität durch die Gabe von Amantadin verbessert. Amantadin könnte eine nützliche Zusatztherapie für die klinische Behandlung von osteoarthritischen Schmerzen bei Hunden sein.