Die Leberbiopsie ist der anerkannte Goldstandard für die Einstufung der Leberfibrose. Der Aspartat-Aminotransferase-Thrombozyten-Verhältnis-Index (APRI) wurde als nichtinvasives und leicht verfügbares Instrument zur Beurteilung der Leberfibrose bei chronischer Hepatitis C (CHC) vorgeschlagen. Ziel dieser Studie war es, die diagnostische Nützlichkeit des APRI bei CHC, nichtalkoholischer Fettlebererkrankung (NAFLD) und Autoimmunhepatitis (AIH) in einer mexikanischen Tertiärklinik zu validieren. Es wurden konsekutive Patienten mit CHC, NAFLD oder AIH in einer beobachtenden, vergleichenden und retrolektiven Querschnittsstudie untersucht. Die Fibrose wurde anhand der METAVIR-Skala eingestuft. Für signifikante Fibrose, fortgeschrittene Fibrose und Zirrhose wurden ROC-Kurven (Receiver Operating Characteristic) erstellt. Es wurden einhundertvierundsechzig CHC-, 30 NAFLD- und 42 AIH-Patienten untersucht. Für die Diagnose einer signifikanten Fibrose ergaben die APRI-Werte eine Fläche unter der ROC-Kurve (AUC) von 0,776 bei CHC-, 0,564 bei NAFLD- und 0,602 bei AIH-Patienten. Bei fortgeschrittener Fibrose betrugen die AUCs 0,803, 0,568 und 0,532 bei CHC-, NAFLD- bzw. AIH-Patienten. Bei Zirrhose lagen die AUCs bei CHC- und AIH-Patienten bei 0,830 und 0,599. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der APRI eine nützliche nichtinvasive Alternative für die Diagnose einer signifikanten Fibrose und Zirrhose bei unseren CHC-Patienten sein kann. APRI-Werte von < oder = 0,3 und < oder = 0,5 schließen eine signifikante Fibrose und Zirrhose aus, und ein Wert von > oder = 1,5 schließt eine signifikante Fibrose aus. Bei Patienten mit NAFLD steigen die APRI-Werte tendenziell mit dem Grad der Fibrose an, was darauf hindeutet, dass er bei dieser Krankheit nützlich sein könnte. Bei Patienten mit AIH scheint der APRI keinen Wert zu haben.