Zweck: Bestimmung des Einflusses von Dezentrierung und Verkippung auf die Abbildungsqualität asphärischer Intraokularlinsen-Designs (IOL) in einem schematischen Modellauge.
Setting: Institut für Medizinphysik, Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland.
Methode: Anhand eines Modellauges wurde der Einfluss von Fehlstellungen auf die Abbildungsqualität von 6 IOL-Designs berechnet. Die kristalline Linse des Modellauges wurde durch IOL-Designs mit einer Nennbrechkraft von 22,0 Dioptrien ersetzt, und die Vorderkammertiefe (ACD) wurde auf den vom Hersteller angegebenen ACD-Schätzwert eingestellt. Die Netzhautposition wurde für die beste Bildqualität optimiert. Die IOLs wurden um bis zu +/-1,0 mm dezentriert und um bis zu +/-5 Grad gegenüber der Sichtlinie gekippt. In jeder Position wurde die Modulationsübertragungsfunktion bei einem Pupillendurchmesser von 3,0 mm und 4,5 mm aufgezeichnet. Anschließend wurden die Ergebnisse zwischen den IOL-Designs und denen des phaken Modellauges verglichen.
Ergebnisse: Aberrationskorrigierende IOLs waren sehr empfindlich gegenüber Dezentrierung und Verkippung. Die Auswirkung der Fehlstellung hing jedoch vom IOL-Design ab. Aberrationsfreie IOLs zeigten eine geringere Empfindlichkeit in einem weiten Bereich der Verschiebung, lieferten aber bessere Ergebnisse als die sphärische IOL.
Schlussfolgerungen: Insgesamt boten moderne asphärische IOLs eine bessere Abbildungsqualität als herkömmliche sphärische IOL-Designs. Aberrationsfreie IOLs reagierten weniger empfindlich auf Dezentrierung und Verkippung als aberrationskorrigierende IOLs, boten aber eine bessere Abbildungsqualität als sphärische IOLs. Aberrationskorrigierende IOL haben das Potenzial, eine beugungsbegrenzte Abbildungsqualität zu liefern, wenn sie perfekt ausgerichtet sind.