Bremelanotid: Neues Medikament zur Behandlung von hypoaktivem sexuellem Verlangen

Zielsetzung: Überprüfung der Daten zu Bremelanotid, einem kürzlich zugelassenen Medikament zur Behandlung der Hypoaktiven Sexuellen Desire Störung (HSDD). Datenquellen: Die Literatursuche in Medline, SCOPUS und EMBASE wurde mit den Suchbegriffen Bremelanotid, Bremelanotid-Injektion, Vyleesi und Melanocortin-4-Rezeptor-Agonist zwischen dem 1. Januar 1996 und dem 15. Dezember 2019 durchgeführt. Die Referenzlisten der eingeschlossenen Artikel wurden ebenfalls auf einschlägige Zitate überprüft. Studienauswahl/Datenextraktion: Wir schlossen Studien der Phasen 2 und 3 zu Bremelanotid ein. Es gab 2 Berichte über Phase-3-Studien und 2 Berichte über Phase-2-Studien. Zusätzliche Informationen aus ergänzenden Analysen wurden ebenfalls herangezogen. Synthese der Daten: Bremelanotid führt zu einer signifikanten Verbesserung des Verlangens und zu einer signifikanten Abnahme des Leidensdrucks im Zusammenhang mit fehlendem Verlangen. Zu den häufigsten unerwünschten Wirkungen gehören Übelkeit (39,9 %), Gesichtsrötung (20,4 %) und Kopfschmerzen (11 %). Relevanz für die Patientenversorgung und die klinische Praxis: Bremelanotid ist das zweite von der Food and Drug Administration zugelassene Medikament für die Behandlung von HSDD. Der Stellenwert von Bremelanotid in der Therapie ist unbekannt, da die HSDD-Leitlinien zuletzt im Jahr 2017 aktualisiert wurden. Obwohl die Studien eine statistische Signifikanz für die Veränderung der Elemente des sexuellen Verlangens und des Leidensdrucks im Zusammenhang mit dem sexuellen Verlangen erreichten, ist der klinische Nutzen möglicherweise nur bescheiden. Schlussfolgerung: Bremelanotid ist eine subkutane Injektion, die je nach Bedarf etwa 45 Minuten vor der sexuellen Aktivität verabreicht werden kann. Bremelanotid ist sicher und hat nur begrenzte Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, darunter keine klinisch bedeutsamen Wechselwirkungen mit Ethanol. Die Verschreibungsrichtlinien empfehlen nicht mehr als 1 Dosis innerhalb von 24 Stunden und nicht mehr als 8 Dosen pro Monat. Einzelpersonen sollten die Einnahme nach 8 Wochen ohne Nutzen absetzen.

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