Capsomer

Das Capsomer ist eine Untereinheit des Capsids, einer äußeren Hülle aus Protein, die das genetische Material eines Virus schützt. Capsomere setzen sich selbst zusammen, um das Capsid zu bilden.

In diesem Diagramm eines Adenovirus sind die Capsidmoleküle deutlich zu erkennen.

Untereinheiten, die Protomere genannt werden, setzen sich zu Capsomeren zusammen. Verschiedene Anordnungen von Kapsomeren sind: 1) ikosaedrisch, 2) spiralförmig und 3) komplex.

1) ikosaedrisch- Ein Ikosaeder ist ein Polyeder mit 12 Eckpunkten und 20 Flächen. Zwei Arten von Kapsomeren bilden das ikosaedrische Kapsid: fünfeckig (Pentone) an den Scheiteln und sechseckig (Hexone) an den Flächen. Es gibt immer zwölf Pentone, aber die Anzahl der Hexone variiert je nach Virusgruppe. In elektronenmikroskopischen Aufnahmen sind die Kapsomere als regelmäßig angeordnete Ringe mit einem zentralen Loch zu erkennen.

2) Helikal – Die Protomere sind nicht in Capsomeren gruppiert, sondern so aneinander gebunden, dass sie eine bandartige Struktur bilden. Diese Struktur faltet sich zu einer Helix, weil die Protomere an einem Ende dicker sind als am anderen. Der Durchmesser des helikalen Kapsids wird durch die Eigenschaften seiner Protomere bestimmt, während seine Länge durch die Länge der Nukleinsäure bestimmt wird, die es umschließt.

3) Komplex – z.B. bei Pockenviren und Rhabdoviren. Wenn das Viruspartikel in eine Wirtszelle eingedrungen ist, verdauen die zellulären Enzyme des Wirts das Kapsid und die darin enthaltenen Kapsomere, wodurch das nackte genetische Material (DNA/RNA) des Virus freigelegt wird, das dann in den Replikationszyklus eintritt.

Die Kapsomere schützen vor physikalischen, chemischen und enzymatischen Schäden und sind mehrfach redundant; sie haben einige Proteinuntereinheiten, die sich wiederholen. Das liegt daran, dass das virale Genom so sparsam wie möglich ist, da es nur wenige Protein-Codons benötigt, um eine große Struktur zu bilden. Eine der Hauptfunktionen eines Kapsids besteht darin, das eingeschlossene virale Genom in die Wirtszellen einzuschleusen, indem es leicht an die Oberfläche der Wirtszellen adsorbiert wird.

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