Carbachol
Carbastat, Carboptic, Isopto Carbachol, Miostat
Pharmakologische Einstufung: cholinerger Agonist
Therapeutische Einstufung: Miotikum
Schwangerschaftsrisikokategorie C
Verfügbare Formen
Rezeptpflichtig
Intraokulare Injektion: 0,01%
Ophthalmische Lösung: 0,75%, 1,5%, 2,25%, 3%
Indikationen und Dosierungen
Augenchirurgie (zur Erzeugung einer Pupillenmiosis). Erwachsene: 0,5 ml von 0,01% (intraokulare Form) vorsichtig in die vordere Augenkammer instillieren, um eine zufriedenstellende Miosis zu erzeugen. Kann vor oder nach dem Befestigen von Nähten eingeträufelt werden.
Offenwinkel- oder Winkelblockglaukom. Erwachsene: 2 Tropfen einer 0,75%igen bis 3%igen Lösung bis zur t.i.d.
Pharmakodynamik
Miotische Wirkung: Die cholinerge Aktivität bewirkt eine Kontraktion des Schließmuskels der Iris, wodurch eine Miosis entsteht, und eine Kontraktion des Ziliarmuskels, was zur Akkommodation führt. Vertieft die vordere Augenkammer und erweitert die Bindehautgefäße des Ausflusstraktes.
Pharmacokinetics
Absorption: Dringt nur sehr schlecht in intaktes Hornhautepithel ein.
Verteilung: Es liegen keine Informationen vor.
Metabolismus: Es liegen keine Informationen vor.
Ausscheidung: Es liegen keine Informationen vor.
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Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen
Kontraindiziert bei Patienten, die überempfindlich auf das Medikament reagieren, und bei Patienten, bei denen cholinerge Effekte, wie z. B. Verengung, unerwünscht sind (z. B. bei akuter Iritis, einigen Formen des Sekundärglaukoms, Pupillenblockglaukom oder akuter entzündlicher Erkrankung der vorderen Augenkammer).
Bei Patienten mit akuter Herzinsuffizienz, Bronchialasthma, Magengeschwüren, Schilddrüsenüberfunktion, Magen-Darm-Krämpfen, Parkinson-Krankheit und Harnwegsobstruktion ist Vorsicht geboten.
Wechselwirkungen
Arzneimittel-Wirkung. Cyclopentolat, ophthalmische Belladonna-Alkaloide (Atropin, Homatropin): Kann die antiglaukomatöse Wirkung von Carbachol beeinträchtigen. Mit Vorsicht zusammen anwenden.
Nebenwirkungen
ZNS: Kopfschmerzen, Synkope.
KV: Herzrhythmusstörungen, Hypotonie, Flush.
INNERES: Spasmen der Augenakkommodation, konjunktivale Vasodilatation, Augen- und Stirnschmerzen, vorübergehendes Stechen und Brennen, Hornhauttrübung, bullöse Keratopathie.
GI: Unterleibskrämpfe, Durchfall, Speichelfluss.
GU: Harndrang.
Atemwege: Asthma.
Haut: Diaphorese.
Auswirkungen auf Labortestergebnisse
Keine berichtet.
Überdosierung und Behandlung
Zeichen und Symptome einer Überdosierung sind Miosis, Erröten, Erbrechen, Bradykardie, Bronchospasmus, erhöhte Bronchialsekretion, Schwitzen, Tränen, unwillkürliches Wasserlassen, Hypotonie und Krampfanfälle.
Bei versehentlicher oraler Aufnahme kommt es in der Regel zu spontanem Erbrechen; andernfalls ist Erbrechen auszulösen und mit Aktivkohle oder einem kathartischen Mittel zu behandeln. Bei Exposition der Haut ist die Stelle zweimal mit Wasser zu waschen. Herz-Kreislauf- oder Blutdruckreaktionen mit Epinephrin behandeln. Atropin wurde als direkter Antagonist für die Toxizität vorgeschlagen.
Besondere Erwägungen
Das Arzneimittel ist besonders nützlich bei Glaukompatienten, die resistent oder allergisch gegen Pilocarpinhydrochlorid oder Nitrat sind.
Vorgemischte Arzneimittel sollten nur zur intraokularen Anwendung in Einzeldosen verwendet werden.
Unbenutzte Anteile des injizierbaren Arzneimittels verwerfen.
Regelmäßige tonometrische Messungen sind erforderlich.
Schwangere Patienten
Die sichere Anwendung während der Schwangerschaft ist nicht erwiesen. Die Anwendung während der Schwangerschaft sollte nur erfolgen, wenn der Nutzen das mögliche Risiko für den Fötus rechtfertigt.
Stillende Patientinnen
Es ist nicht bekannt, ob Carbachol in die Muttermilch übergeht. Bei stillenden Frauen mit Vorsicht anwenden.
Pädiatrische Patienten
Die Sicherheit und Wirksamkeit sind nicht erwiesen.
Patientenaufklärung
Informieren Sie Patienten mit Glaukom, dass eine Langzeitanwendung erforderlich sein kann. Betonen Sie die Compliance und erklären Sie, wie wichtig die ärztliche Überwachung der tonometrischen Messungen vor und während der Therapie ist.
Weisen Sie den Patienten an, nach der topischen Instillation des Medikaments 1 bis 2 Minuten lang Fingerdruck auf den Tränensack auszuüben.
Versichern Sie dem Patienten, dass das verschwommene Sehen bei fortgesetzter Anwendung in der Regel nachlässt.
Bringen Sie dem Patienten bei, wie man die Augentropfen richtig einträufelt, und warnen Sie ihn davor, das Auge oder die Umgebung mit dem Tropfer zu berühren.
Warnen Sie den Patienten, dass er 1 bis 2 Stunden nach der Verabreichung kein Fahrzeug führen darf, bis die Auswirkungen auf das Sehvermögen festgestellt wurden.
Reaktionen können häufig, selten, lebensbedrohlich oder GEMEINSAM UND LEBENSBEDROHEND sein.
◆ Nur in Kanada
◇ Nicht kennzeichnungspflichtige klinische Anwendung