Carl Orff, (geb. 10. Juli 1895 in München – gest. 29. März 1982 in München), deutscher Komponist, der vor allem für seine Opern und dramatischen Werke sowie für seine Innovationen in der Musikpädagogik bekannt ist.
Orff studierte an der Münchner Musikhochschule und bei dem deutschen Komponisten Heinrich Kaminski und dirigierte später in München, Mannheim und Darmstadt. Sein Schulwerk, ein Handbuch über seine Dirigiermethode, wurde 1930 erstmals veröffentlicht. Orff bearbeitete einige Opern aus dem 17. Jahrhundert und schuf 1937 sein weltliches Oratorium Carmina Burana. Es sollte mit Tanz inszeniert werden und basierte auf einem Manuskript mit mittelalterlichen Gedichten. Dieses Werk führte zu weiteren, vom griechischen Theater und von mittelalterlichen Mysterienspielen inspirierten Werken, insbesondere Catulli carmina (1943; Lieder des Catull) und Trionfo di Afrodite (1953; Der Triumph der Aphrodite), die mit Carmina Burana eine Trilogie bilden. Zu seinen weiteren Werken gehören die Osterkantate Comoedia de Christi Resurrectione (1956), das Krippenspiel Ludus de nato infante mirificus (1960) und eine Trilogie von Musikdramen“ – Antigonae (1949), Oedipus der Tyrann (1959) und Prometheus (1966). Orffs System der Musikerziehung für Kinder, das vor allem auf der Entwicklung des Rhythmusgefühls durch Gruppenübungen und Aufführungen mit Schlaginstrumenten beruht, hat weite Verbreitung gefunden. 1924 gründete er in München zusammen mit der deutschen Turnerin Dorothee Günther die Günther-Schule für Gymnastik, Tanz und Musik.