Chylous-Aszites: Diagnose, Ursachen und Behandlung

Chylous-Aszites ist eine seltene Form des Aszites und im Allgemeinen mit einem schlechten Ergebnis verbunden, da er oft sekundär zu Neoplasmen auftritt. Seine tatsächliche Inzidenz in der allgemeinen medizinisch-chirurgischen Bevölkerung ist nicht genau bekannt. Jede Quelle einer Obstruktion oder eines Lecks in den Lymphgefäßen kann potenziell einen chyloiden Erguss in der Peritoneal- oder Retroperitonealhöhle verursachen. Jede Art von Krebs und Lymphknotenbefall kann mit dieser seltenen Form von Aszites in Verbindung gebracht werden. Traumatische, vor allem chirurgische, Gefäßleckagen sind die zweithäufigste Ursache für Chylousergüsse. Andere, noch seltenere Grunderkrankungen sind als Ursache für ein Chyloperitoneum beschrieben worden. Große Flüssigkeitsverluste zusammen mit Proteinen und Lymphozyten können bei bereits geschwächten oder schwer erkrankten Patienten zu einer zusätzlichen Morbidität führen. Dazu gehören Organdysfunktionen im Zusammenhang mit Volumen- und Elektrolytverlusten, aber vor allem Sekundärinfektionen aufgrund einer durch Antikörper und Lymphozytenverarmung beeinträchtigten Immunität. Auch wenn die überwiegende Mehrheit der chyloiden Ergüsse spontan abheilt, muss eine frühzeitige und umfassende Behandlung eingeleitet werden, um die mit diesem Zustand verbundene Morbidität und Mortalität zu verringern. Zur Verringerung des Lymphflusses muss eine angepasste orale Diät eingeführt werden. Eine fettarme Ernährung mit einem hohen Anteil an mittelkettigen Triglyceriden ist die erste Maßnahme, die umgesetzt werden muss. Die totale parenterale Ernährung ist dem Versagen der oralen Ernährung vorzubehalten. Darüber hinaus ist eine Parazentese angezeigt, um den Patientenkomfort zu verbessern, den intra-adbominalen Druck zu senken und sekundäre Nierenfunktionsstörungen zu vermeiden. Somatostatin-Analoga haben sich bei der Verringerung der Lymphorragie als wirksam erwiesen und können vorgeschlagen werden, bevor ein chirurgischer Ansatz in Betracht gezogen wird. Die direkte Ligatur der Lymphgefäße kann bei radiologisch nachgewiesenen großen Lymphgefäßen und bei Versagen der medikamentösen Behandlung angezeigt sein. Der peritoneo-venöse Shunt wird wegen seiner hohen Morbidität bei refraktärem chyloiden Erguss seltener eingesetzt. Im Folgenden werden die anderen Ursachen für einen chyloiden Erguss sowie die diagnostischen Verfahren erläutert. Es wird ein Behandlungsalgorithmus vorgeschlagen.

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