Darwin

Zu Hause mit seinen Notizbüchern und seinem Mikroskop war er am glücklichsten und mied die Öffentlichkeit. Kontroversen machten ihn krank. Dieser brillante Beobachter der Natur hielt seine originellste und revolutionärste Idee jahrzehntelang unter Verschluss. Doch heute, zwei Jahrhunderte nach Charles Darwins Geburt, kennt fast jeder seinen Namen. Was hat Darwin getan, und warum ist er immer noch so wichtig?

Durch genaue Beobachtung der Natur in all ihren Formen – vom fossilen Faultier bis zur Spottdrossel, von der Primel bis zum Kind – erkannte Darwin, dass wir alle miteinander verwandt sind. Er kam zu dem Schluss, dass jedes Lebewesen einen gemeinsamen Vorfahren hat und dass die enorme Vielfalt des Lebens auf der Erde das Ergebnis von Prozessen ist, die über Millionen von Jahren abliefen und auch heute noch ablaufen. Darwins Erklärung für diese große Entfaltung des Lebens im Laufe der Zeit – die Theorie der Evolution durch natürliche Auslese – hat unser Verständnis der lebenden Welt verändert, so wie die Ideen von Galileo, Newton und Einstein unser Verständnis des physikalischen Universums revolutioniert haben.

Darwins Theorie der Evolution durch natürliche Auslese liegt der gesamten modernen Biologie zugrunde. Sie ermöglicht es uns, unsere Gene zu entschlüsseln, Viren zu bekämpfen und die fossilen Funde und die reiche Artenvielfalt der Erde zu verstehen. Die einfache, aber zuweilen umstrittene, missverstandene und für gesellschaftliche Ziele missbrauchte Theorie bleibt unangefochten das zentrale Konzept der Biologie. Charles Darwin, der Revolutionär wider Willen, hat unsere Sicht auf die natürliche Welt und unseren Platz darin tiefgreifend verändert.

Charles Darwin hat sich das Leben genau angesehen. Die große und wunderbare Vielfalt des Lebens auf der Erde, von Seepocken bis zu Schmetterlingen, von Straußen bis zu Orchideen, machte ihn neugierig. Unzählige Arten, lebende und ausgestorbene – warum so viele? Einige unterschieden sich nur geringfügig voneinander – wie war das zu erklären? Jeder Organismus war so wunderbar an seine Umgebung angepasst – wie konnte das passieren?

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