Nach der erfolgreichen Sky Atlantic/HBO-Dramaserie „Tschernobyl“ folgt nun die beeindruckende Dokumentation „Das wahre Tschernobyl“. Der Film macht uns mit den realen Personen bekannt, die in der Serie porträtiert werden, und bietet ihre eindringlichen Berichte aus erster Hand.
Am 26. April 1986 erschütterte eine Explosion den Reaktor Nr. 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine. Große Mengen schädlicher radioaktiver Stoffe stiegen in die Luft und schwappten über die Region, was zu Massenevakuierungen, einer Reihe qualvoller Todesfälle und unabsehbaren gesundheitlichen Problemen für weit über 100.000 Bürger führte. Das Ereignis gilt als der schlimmste Nuklearunfall in der Geschichte, und Michail Gorbatschow macht die Katastrophe für den späteren Zusammenbruch der Sowjetunion verantwortlich.
Einer der Hauptinterviewpartner des Films ist Sergei Paraschin, der stellvertretende Direktor der Anlage zum Zeitpunkt der Explosion. In einer traurigen, sachlichen Art und Weise bezeugt er das Gefühl der Hilflosigkeit und des Chaos, das die Tage und Wochen nach diesem Ereignis kennzeichnete. Seiner Meinung nach waren die Defekte und Konstruktionsfehler unter den mit der Anlage verbundenen Physikern bekannt, aber das diensthabende Personal war in dieser Nacht zu schlecht informiert, um die Situation richtig zu bewältigen.
Auch andere Zeugen, von Sicherheitsdirektoren über LKW-Fahrer bis hin zu ambulanten Transporteuren, tragen ihre Erinnerungen vor. Sie berichten von der Entschlossenheit der Ersthelfer, die den unmittelbaren und unsichtbaren Bedrohungen trotzten. Wir hören die Erinnerungen von Hubschrauberpiloten, die versuchten, sich in Sicherheit zu bringen, als sie in das Auge der radioaktiven Wolken flogen. Wir hören die Überlebenden jenes schrecklichen Tages und diejenigen, die in den Jahrzehnten danach Angehörige durch die damit verbundenen Krankheiten verloren haben. Die Kameras streifen durch das Gebiet, wie es heute aussieht, einschließlich eines unheimlich verlassenen und zerstörten Kinderspielplatzes.
Durch diese Interviews und eine Fülle von archiviertem Filmmaterial werden wir Schritt für Schritt durch jede Phase der Krise geführt. In den Dokumentarfilm sind Ausschnitte aus der Erfolgsserie eingestreut, die denjenigen, die mit dieser dunklen Periode der Geschichte nicht vertraut sind, ein Gefühl für den Kontext vermitteln.
Das wahre Tschernobyl ist ein gründlicher und sehr persönlicher Bericht über eine der schrecklichsten Katastrophen der Geschichte.