Der Aortenisthmus (AoI) ist eine einzigartige fetale Wasserscheide mit einer Wellenform, die seine komplexe hämodynamische Physiologie widerspiegelt. Die systolische Komponente repräsentiert die systolische Auswurfleistung des linken und rechten Ventrikels, und die diastolische Komponente repräsentiert die vergleichbare abwärts gerichtete Gefäßimpedanz zwischen dem brachiozephalen und dem subdiaphragmatischen fetalen Kreislauf. Zur Quantifizierung der verschiedenen Komponenten der Wellenform wurden mehrere Indizes entwickelt, darunter der Pulsatilitätsindex, der Widerstandsindex, der isthmische Flussindex und kürzlich der isthmische systolische Index. Es gibt vielversprechende Vorstudien, in denen diese Indizes sowohl auf kardiale (angeborene) als auch auf extrakardiale Pathologien angewandt wurden, darunter die intrauterine Wachstumsrestriktion und das Zwillings-Transfusionssyndrom. Der multifaktorielle Ursprung der Wellenform hat sich jedoch als schwierig erwiesen, und die Schwierigkeit, die verschiedenen Komponenten der Wellenform zu trennen, könnte erklären, warum die AoI-Bewertung keinen eindeutigen klinischen Nutzen hat. Weitere Forschungen sind im Gange, um das volle Potenzial dieses Gefäßes bei fetalen kardialen und hämodynamisch beeinträchtigten pathologischen Zuständen auszuschöpfen. In diesem Übersichtsartikel skizzieren wir den physiologischen Ursprung dieser Doppler-Wellenform, beschreiben detailliert die verschiedenen veröffentlichten Indizes, fassen die bisher veröffentlichte Literatur zusammen und skizzieren schließlich mögliche zukünftige Forschungsarbeiten und hoffentlich klinische Anwendungen.