Die kanadische CT-Kopfregel für Patienten mit leichten Kopfverletzungen

Hintergrund: Der Einsatz der Computertomographie (CT) bei Patienten mit leichten Kopfverletzungen ist sehr umstritten. Unser Ziel war es, eine hochsensible klinische Entscheidungsregel für den Einsatz der CT bei Patienten mit leichten Kopfverletzungen zu entwickeln.

Methoden: Wir führten diese prospektive Kohortenstudie in den Notaufnahmen von zehn großen kanadischen Krankenhäusern durch und schlossen konsekutive Erwachsene ein, die sich nach einer Kopfverletzung mit einem Glasgow Coma Scale (GCS)-Score von 13-15 vorstellten. Vor der CT-Untersuchung führten wir standardisierte klinische Untersuchungen durch. Die Hauptergebnisse waren die Notwendigkeit eines neurologischen Eingriffs und die klinisch bedeutsame Hirnverletzung im CT.

Ergebnisse: Die 3121 Patienten wiesen folgende Merkmale auf: Durchschnittsalter 38,7 Jahre); GCS-Scores von 13 (3,5 %), 14 (16,7 %), 15 (79,8 %); 8 % hatten eine klinisch bedeutsame Hirnverletzung; und 1 % benötigte einen neurologischen Eingriff. Wir haben eine CT-Kopfregel abgeleitet, die aus fünf Hochrisikofaktoren (Nichterreichen eines GCS von 15 innerhalb von 2 Stunden, Verdacht auf offene Schädelfraktur, Anzeichen einer Schädelbasisfraktur, Erbrechen >2 Episoden oder Alter >65 Jahre) und zwei zusätzlichen Faktoren mit mittlerem Risiko (Amnesie vor dem Aufprall >30 min und gefährlicher Verletzungsmechanismus) besteht. Die Hochrisikofaktoren waren zu 100 % (95 % CI 92-100 %) empfindlich für die Vorhersage der Notwendigkeit eines neurologischen Eingriffs und würden nur bei 32 % der Patienten eine CT erforderlich machen. Die Faktoren mit mittlerem Risiko waren zu 98,4 % (95 % CI 96-99 %) sensitiv und zu 49,6 % spezifisch für die Vorhersage klinisch bedeutsamer Hirnverletzungen, und nur bei 54 % der Patienten wäre eine CT erforderlich.

Interpretation: Wir haben die Canadian CT Head Rule entwickelt, eine hochsensitive Entscheidungsregel für den Einsatz von CT. Diese Regel hat das Potenzial, das Notfallmanagement von Patienten mit leichten Kopfverletzungen erheblich zu standardisieren und zu verbessern.

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