Wann entschied der Heilige Geist, Leiter im Alten Testament zu salben? Wie geschah das und zu welchem Zweck? Das sind Fragen, die John MacArthur in diesem Auszug behandelt.
Wir haben diesen Artikel in MacArthurs einbändigem Kommentar gefunden.
Zuerst wird Mose vom Heiligen Geist gesalbt.
Im alttestamentlichen Israel gab es Vermittler, die zwischen Gott und seinem Volk standen. Um die alttestamentlichen Vermittler zu befähigen, verlieh der Heilige Geist ihnen besondere administrative Fähigkeiten, um das Volk zu leiten, und militärische Fähigkeiten, die sie befähigten, die Feinde der Theokratie zu besiegen. Der Herr salbte zunächst Mose mit diesem Dienst des Geistes und teilte dann in einer wahrhaft dramatischen Szene etwas von diesem Dienst des Geistes mit den siebzig Ältesten. So wurden sie befähigt, Mose bei der Verwaltung Israels zu helfen (Num 11,17-25).
Zweitens wird Josua mit dem Heiligen Geist gesalbt.
Auch Josua (Dtn 34,9), die Richter (Judg 3,10; 6,34) und die Könige des vereinigten Israels und des Südreichs wurden mit diesem besonderen Dienst des Geistes gesalbt. Als der Geist des Herrn zum Beispiel auf König Saul kam, wurde ihm tatsächlich „ein anderes Herz“ gegeben (1 Sam 10,6-10). Das bedeutet nicht, dass er zu diesem Zeitpunkt in seinem Leben wiedergeboren wurde, sondern dass ihm die Fähigkeiten gegeben wurden, ein König zu sein. Später wurde Saul die theokratische Salbung entzogen und an David weitergegeben (1 Sam 16,1-14). Saul war von da an ein völlig unfähiger Führer.
Drittens: David ist vom Heiligen Geist gesalbt.
König David hatte bei seinem Bußgebet in Psalm 51 zweifellos dieses besondere Wirken des Geistes im Sinn. Er fürchtete nicht, sein Heil zu verlieren, als er betete: „Nimm deinen heiligen Geist nicht von mir“ (Ps 51,11), sondern er war vielmehr besorgt, dass Gott ihm diese geistliche Weisheit und sein Verwaltungsgeschick nehmen würde. David hatte zuvor eine solche Tragödie im Leben Sauls erlebt, als dieser König von Israel die Salbung des Heiligen Geistes verlor. David flehte also Gott an, seine Hand der Führung nicht zu entfernen.
Viertens: Salomo wird vom Heiligen Geist gesalbt.
König Salomo erkannte auch seine jugendlichen Unfähigkeiten zu Beginn seiner Herrschaft und bat Gott, ihm besondere Weisheit für die Verwaltung Israels zu geben. Gott war mit dieser Bitte zufrieden und gewährte dem jungen Mann ein besonderes Maß an Weisheit (1. Kön. 3:7-12, 28; 4:29-34). Obwohl das AT in dieser Hinsicht nichts über die Könige sagt, die auf Salomo folgten, kam die theokratische Salbung des Geistes wahrscheinlich auf alle Nachkommen Davids in Verbindung mit dem davidischen Bund.
Das Ende der theokratischen Salbung.
Als die Theokratie mit der Verschleppung Judas in die Gefangenschaft erlosch und der letzte davidische König entmachtet wurde, wurde die theokratische Salbung nicht mehr gegeben (Hes. 8-11). Die Könige der nördlichen Stämme hingegen, die im Wesentlichen abtrünnig waren und nicht aus der davidischen Linie stammten, kamen nie in den Genuß dieses besonderen Dienstes des Geistes.
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ÜBER DEN AUTOR
John MacArthur ist seit 1969 Pastor und Lehrer der Grace Community Church in Sun Valley, Kalifornien. Sein Dienst als Verkündiger ist in seiner Breite und seinem Einfluss beispiellos. In mehr als vier Jahrzehnten seines Dienstes von derselben Kanzel aus hat er Vers für Vers das gesamte Neue Testament gepredigt. MacArthur hat auch über mehrere Schlüsselabschnitte des Alten Testaments gepredigt. Er ist Präsident der Master’s University and Seminary. Außerdem hat er eine tägliche Radiosendung mit dem Titel „Grace to You“ (die von Hunderten von Radiosendern weltweit ausgestrahlt wird). Er hat eine Reihe von Bestsellern verfasst, darunter Zwölf gewöhnliche Männer und Ein perfektes Leben.