Abstract
PIP: Die Technik der posterioren Kolpotomie wird beschrieben. Der Patient wird in Steinschnittlage gebracht und die Bedingungen für mögliche Kontraindikationen werden ermittelt. Die Inzision im Cul-de-Sac wird weit posterior in der Falte zwischen den uterosakralen Bändern vorgenommen. Die Faszie wird mit dem Zeigefinger nach unten geschoben, wodurch das Rektum verschoben und ein großer Bereich des dünnen Peritoneums freigelegt wird. Das Bauchfell wird dann ohne Verletzungsgefahr für den Darm eröffnet. Der Eierstock wird mit dem Zeigefinger ertastet und mit einer Ringzange gefasst, die ihn nach oben und medial bringt und die Tube freilegt. Wenn der Uterus anterior liegt, wird abdominell sanfter Druck auf den Fundus ausgeübt und die seitliche Seite der Inzision angehoben, um das Ovar freizulegen. Das Anheben des Ovars nach vorne und medial mit Druck über den Fundus abdominell erleichtert die Freilegung des cornualen Teils der Tube. Die Inzision wird mit unterbrochenen Matratzennähten unter Einbeziehung aller Schichten verschlossen. Die Kolpotomie ist eine sichere Methode zur Bestätigung der Diagnose einer Eileiterschwangerschaft. Sie ist genauer als die Nadelaspiration des Cul-de-sac. Zu den Kontraindikationen dieser Methode gehören schwere Blutungen, Schock, frühere Beckenoperationen mit ausgedehnten Verwachsungen, Endometriose der Scheidenscheidewand, fixierte Beckenpathologie und akute Vaginitis.