Bildgebungsbeschreibung
Beim Buford-Komplex, der bei 1,5 % der Personen auftritt, fehlt das vordere obere Labrum in Verbindung mit einem verdickten, schnurartigen mittleren Glenohumeralband. Das dicke mittlere glenohumeralen Band setzt direkt am anterosuperioren Glenoid an. Beim Buford-Komplex zeigen axiale MR-Aufnahmen in Höhe der oberen Hälfte der Glenoidhöhle ein verdicktes mittleres glenohumerales Band nahe dem Glenoidrand mit fehlendem Labrum (Abbildung 5.1), was einen Labrumriss simuliert.
Bedeutung
Wird der Buford-Komplex fälschlicherweise chirurgisch wieder am Hals des Glenoidknorpels befestigt, kann es zu einer schweren schmerzhaften Einschränkung der Rotation und Elevation des Humerus kommen.
Typisches klinisches Szenario
Der Buford-Komplex kann bei Patienten identifiziert werden, die mittels MR-Bildgebung, MR-Arthrographie oder Arthroskopie zur Beurteilung der Schulterinstabilität untersucht wurden.
Differenzialdiagnose
Ein Buford-Komplex kann mit einem sublabralen Foramen oder einer pathologischen Labralablösung verwechselt werden.
Lehre
Die Erkennung eines dicken mittleren glenohumeralen Bandes auf schrägen sagittalen MR-Bildern hilft, diesen Fallstrick zu vermeiden. Der Buford-Komplex sollte vermutet werden, wenn das angrenzende Labrum superior und das Labrum anterior inferior normal erscheinen.