Die Ultraschalluntersuchung ist sehr empfindlich, wenn es darum geht, freie Flüssigkeit im Peritonealraum festzustellen. Je nach Patient kann die freie Flüssigkeit ein wichtiger Befund sein oder auch nicht. Hier sind einige Hinweise, die Ihnen bei der Diagnosestellung helfen sollen.
Geringe Menge echofreier Flüssigkeit
Möglicherweise finden Sie eine kleine Menge freier Flüssigkeit zwischen den Leberlappen oder neben der Blase. Dies sind Bereiche, in denen ein geringer Erguss leichter zu sehen ist. Er ist oft echolos und befindet sich eher im kranialen, kaudalen oder abhängigen Teil des Abdomens, als dass er mit einer Läsion verbunden wäre. Bei jungen Tieren ist eine geringe Menge normaler Flüssigkeit im Bauchraum oft ein normaler Befund. Bei älteren Tieren kann auch eine Hypoproteinämie oder Überwässerung dazu beitragen. Eine weitere Möglichkeit ist eine leichte systemische Erkrankung wie IBD. Wenn die Flüssigkeitsmenge gering ist, sie echoarm ist und keine offensichtliche Erkrankung des Abdomens vorliegt, handelt es sich wahrscheinlich um eine gutartige Ursache.
Moderate/markierte Menge echoarmer Flüssigkeit
Ein besorgniserregenderer Befund ist eine moderate Menge echoarmer Flüssigkeit. Obwohl die Menge subjektiv ist, sind mäßige Flüssigkeitsmengen leicht zu erkennen, sie trennen die Leberlappen und infiltrieren zwischen dem Darm und anderen Organen. Die schalltote Flüssigkeit ist oft von geringer Zellularität und kann ein Transudat oder modifiziertes Transudat sein. Ursachen wie eine Herzinsuffizienz können durch die Beurteilung der Größe der Lebervenen und der Krankengeschichte des Tieres ausgeschlossen werden. Eine schwere Hypoproteinämie aufgrund einer Magen-Darm- oder Nierenerkrankung kann ebenfalls einen Erguss verursachen. Es lohnt sich, die Leber und die Pfortader auf Anzeichen einer portalen Hypertension zu untersuchen, z. B. eine knotige Leber, hepatofugalen Blutfluss in der Pfortader oder extrahepatische portosystemische Shunts. Anamnese und Laborbefunde sind oft hilfreich, um die Differentialdiagnosen einzugrenzen und die Ultraschalluntersuchung zu fokussieren.
Mäßige/markante Menge an echogener Flüssigkeit
Echogene Flüssigkeit hat kleine suspendierte Partikel, die wie weiße Flecken aussehen und bei Bewegung oder Atmung verwirbelt werden. Dies bedeutet oft, dass die Flüssigkeit zellulär ist, wie z. B. ein eitriger, hämorrhagischer oder neoplastischer Erguss.s Sekundäre Befunde sind in diesen Fällen sehr hilfreich. Eine Milz- oder Lebermasse würde die Diagnose eines hämorrhagischen Ergusses nahelegen, während eine Darmmasse mit umliegendem hyperechoreichem Mesenterium und lokalisiertem Erguss auf eine Darmruptur hinweist. Die wichtigsten Punkte sind die Entscheidung, ob es sich um einen generalisierten oder lokalisierten Erguss handelt, die Suche nach einer Masse (nicht-GI oder GI) und die Beurteilung des Mesenteriums. Neoplastische Ergüsse können durch eine Karzinomatose entstehen, die zu einem diffus verdickten Mesenterium mit schlecht definierten hypoechoischen Knötchen führt. Andere primäre Orte, die zu einer Karzinomatose führen, sind die Blase, der Magen-Darm-Trakt und die Prostata.
Es gibt viele Ursachen für Peritonealergüsse, die sich mit Ultraschall sehr gut nachweisen lassen. Echoarme Ergüsse sind in der Regel eher gutartig, echogene Ergüsse eher infektiös/entzündlich oder bösartig. Wenn Sie einen Erguss entdecken, suchen Sie nach fokalen Veränderungen, die ihn verursachen könnten, oder nach Anzeichen einer allgemeineren Erkrankung. Für eine Diagnose ist eine Punktion erforderlich. Kleine Flüssigkeitsmengen lassen sich am besten in den kranialen und kaudalen Bereichen des Abdomens absaugen. Ich richte den Schallkopf oft parallel zum Tisch aus und suche nach einer Tasche im abhängigen Teil des Abdomens. Achten Sie beim Platzieren der Nadel auf die Nähe von Darm und Blase.