Hannibal Buress: Wie ein Komiker die Vorwürfe gegen Bill Cosby neu entfachte

Die Vorwürfe sexueller Übergriffe gegen Bill Cosby kursieren schon seit Jahren, aber es ist der Komiker Hannibal Buress, dem oft nachgesagt wird, dass er dazu beigetragen hat, die Behandlung von Frauen durch den Schauspieler in das öffentliche Bewusstsein zu rücken.

Cosby wurde am Donnerstag von einem Geschworenengericht in Pennsylvania für schuldig befunden, Andrea Constand im Jahr 2004 unter Drogen gesetzt und belästigt zu haben. Dutzende anderer Frauen haben sich inzwischen gemeldet und behauptet, dass Cosby sie sexuell missbraucht oder dies versucht hat, wobei einige Vorwürfe bis in die 1960er Jahre zurückreichen. Aber die Anschuldigungen wurden erst 2014 bekannt, als Buress Cosby im Rahmen einer Standup-Routine in Philadelphia verspottete.

„Bill Cosby hat die verdammt selbstgefälligste öffentliche Rolle eines alten schwarzen Mannes, die ich hasse“, sagte Buress damals. „Er kommt ins Fernsehen und sagt: ‚Zieht eure Hosen hoch, Schwarze, ich war in den 80ern im Fernsehen! Ich kann mit euch reden, weil ich eine erfolgreiche Sitcom hatte!‘

Buress forderte die Zuschauer auch auf, „Bill Cosby Vergewaltigung“ zu googeln, wenn sie nach Hause kämen, und scherzte, dass dies viel mehr Ergebnisse bringen würde als eine Suche nach seinem Namen „Hannibal Buress“.

In den folgenden Tagen ging der Witz viral und veranlasste Dutzende von Frauen, sich zu melden und den Star der „Cosby Show“ der Übergriffe zu beschuldigen.

Unter ihnen war die ehemalige Radiomoderatorin Kathy McGee, die dem Hollywood Reporter sagte: „40 Jahre lang habe ich nichts gesagt, weil ich dachte, es ginge nur um mich“, und hinzufügte, sie habe geschwiegen, weil sie dachte, „niemand würde mir glauben“.

Im Juli 2015 widmete das New York Magazine 35 Frauen, die Cosby der Übergriffe beschuldigten, eine Titelgeschichte – und von da an wuchs die Zahl der Anklägerinnen. Inzwischen werfen ihm mehr als 60 Frauen sexuelles Fehlverhalten vor.

Am Donnerstag befanden die Geschworenen in Pennsylvania Cosby für schuldig, Andrea Constand, die Cosby 2004 erstmals angezeigt hatte, unter Drogen gesetzt und sexuell missbraucht zu haben. Im Jahr 2005 lehnte es ein Staatsanwalt ab, Anklage gegen Cosby zu erheben und begründete dies mit „unzureichenden glaubwürdigen und zulässigen Beweisen“.

Buress hat die Behauptung zurückgewiesen, er habe eine entscheidende Rolle dabei gespielt, die Vorwürfe gegen Cosby ans Licht zu bringen, und sagte 2015 gegenüber GQ: „Die Leute werden dir alles unterschieben, was sie dir unterschieben wollen.“

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