Klinische Supervision

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Supervisionsfähigkeiten zu entwickeln, die für den Kliniker oder Praktiker bei seiner Arbeit hilfreich sein können. Spezifische Modelle oder Ansätze sowohl für die Beratungssupervision als auch für die klinische Supervision gehen auf unterschiedliche historische Denkweisen und Überzeugungen über die Beziehungen zwischen Menschen zurück. Im Folgenden werden einige Beispiele genannt.

Peter Hawkins (1985) entwickelte ein integratives Prozessmodell, das international in einer Vielzahl von helfenden Berufen eingesetzt wird. Sein „Seven Eyed model of Supervision“ wurde von Peter Hawkins zusammen mit Robin Shohet, Judy Ryde und Joan Wilmot in „Supervision in the Helping Professions“ (1989, 2000 und 2006 und 2012) und mit Nick Smith in „Coaching, Mentoring and organisational Consultancy: Supervision und Entwicklung“ (2006 und 2013) und wird in den Kursen des Zentrums für Supervision und Teamentwicklung sowie in vielen anderen Supervisionsausbildungen unterrichtet.

S. Page und V. Wosket beschreiben eine zyklische Struktur.

F. Inskipp und B. Proctor (1993, 1995) entwickelten einen Ansatz, der auf den normativen, formativen und restaurativen Elementen der Beziehung zwischen Supervisor und Supervisand basiert. In der Praxis der Kurztherapie wird ein lösungsorientierter Ansatz gelehrt, der auf der Arbeit von Steve de Shazer und Insoo Kim Berg basiert und die Konzepte der respektvollen Neugier, der bevorzugten Zukunft, der Anerkennung von Stärken und Ressourcen und der Verwendung von Skalierung verwendet, um den Praktiker bei seinem Fortschritt zu unterstützen (beschrieben in ). Waskett hat beschrieben, wie lösungsfokussierte Supervision einer Vielzahl von Fachleuten beigebracht wird

Evidenzbasierte CBT-Supervision ist ein unverwechselbares und neues Modell, das auf der kognitiven Verhaltenstherapie (CBT) basiert und durch einschlägige Theorien (z. B. erfahrungsbasierte Lerntheorie), Konsenserklärungen von Experten und angewandte Forschungsergebnisse ergänzt wird (Milne & Reiser, 2017). Sie ist daher ein Beispiel für evidenzbasierte Praxis, angewandt auf Supervision. CBT-Supervision entspricht der oben genannten allgemeinen Definition von klinischer Supervision (Milne, 2007) und fügt einige besondere Merkmale hinzu, die CBT als Therapieform widerspiegeln. Dazu gehört ein hohes Maß an Sitzungsstruktur und -leitung (z. B. eine detaillierte Festlegung der Tagesordnung), jedoch im Rahmen einer grundsätzlich kooperativen Beziehung. Außerdem liegt der Schwerpunkt auf der kognitiven Fallkonzeptualisierung, vor allem durch Fallbesprechungen, die der Entwicklung schematischer CBT-Formulierungen dienen. Die Diskussion sollte jedoch in geeigneter Weise mit anderen CBT-Techniken kombiniert werden, einschließlich sokratischer Befragung, geführter Entdeckung, pädagogischer Rollenspiele, Verhaltensproben und korrigierender Rückmeldungen. Ein weiterer charakteristischer Aspekt ist die Konzentration auf evidenzbasierte Prinzipien und Methoden, einschließlich der Verwendung zuverlässiger Instrumente für Feedback und Evaluation, sowohl in Bezug auf die Therapie als auch auf die Supervision. Das vielleicht wichtigste Merkmal der evidenzbasierten CBT-Supervision ist die aktive und routinemäßige Beschäftigung mit Forschungsmethoden und -ergebnissen: Wo andere Ansätze sich auf Theorie und klinische/supervisorische Erfahrung stützen, beruft sich die evidenzbasierte CBT-Supervision letztlich auf „die Daten“. Beispiele für die Verwendung relevanter Theorien, Konsenserklärungen von Experten und Forschung sowie sechs formal entwickelte Supervisionsrichtlinien (illustriert durch Videoclips) finden sich in Milne & Reiser (2017).

Beratende oder klinische Supervisoren haben Erfahrung in ihrem Fachgebiet und verfügen in der Regel über eine weitere Ausbildung in einem der oben genannten oder anderen Ansätzen.

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