Kolpokleisis: eine Übersicht

Zielsetzung: Zusammenfassung veröffentlichter Daten zur Kolpokleisis und Hervorhebung von Bereichen, zu denen Daten fehlen.

Datenquellen: Wir haben eine Literaturrecherche in Medline unter Verwendung von Ovid und PubMed von 1966 bis Januar 2004 mit den Suchbegriffen „colpocleisis“, „colpectomy“, „vaginectomy“, „pelvic organ prolapse (POP) and surgery“ und „vaginal vault prolapse and surgery“ durchgeführt und Artikel mit englischsprachigen Abstracts einbezogen. Wir haben die Referenzlisten der veröffentlichten Artikel geprüft, um weitere Artikel zu identifizieren, die bei der elektronischen Suche nicht gefunden wurden.

Methoden der Studienauswahl: Wir untersuchten alle Studien, die bei unserer Suche identifiziert wurden und Ergebnisdaten zur Kolpokleisis lieferten. Aufgrund der Heterogenität der Ergebnismessungen und der Nachbeobachtungsintervalle in den Fallserien haben wir keine metaanalytischen Verfahren auf die Daten angewendet.

Ergebnisse: Die Kolpokleisis bei POP ist in neueren Serien offenbar bei fast 100 % der Patienten erfolgreich. Die Rate der Reoperationen bei Belastungsinkontinenz oder POP nach Kolpokleisis ist unbekannt. Die gleichzeitige elektive Hysterektomie ist mit einem erhöhten Blutverlust und einer längeren Verweildauer im Krankenhaus verbunden, ohne dass eine Verbesserung der Ergebnisse bekannt ist. Nur wenige Studien bewerten systematisch Beckensymptome. Die Rolle der präoperativen urodynamischen Untersuchung für die optimale Behandlung von Harninkontinenz und Harnverhalt muss in diesem Zusammenhang noch ermittelt werden.

Schlussfolgerungen: Die Kolpokleisis ist ein wirksames Verfahren zur Behandlung der fortgeschrittenen POP bei Patientinnen, die eine Erhaltung der koitalen Funktion nicht mehr wünschen. Komplikationen sind in dieser Gruppe älterer Patienten relativ häufig. Es sind prospektive Studien erforderlich, um die Auswirkungen der Kolpokleisis auf die funktionellen Ergebnisse und die Patientenzufriedenheit zu verstehen.

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