Polycarbophil Calcium

Es wird als Stuhlstabilisator zur Behandlung von Verstopfung, Durchfall und Bauchbeschwerden eingesetzt. Bulk-Abführmittel absorbieren Flüssigkeit im Darm und quellen zu einem weichen, voluminösen Stuhl auf. Die sperrige Masse stimuliert die Darmmuskulatur und beschleunigt die Stuhltransitzeit durch den Dickdarm. Die Wirkung tritt in der Regel innerhalb von 12 bis 72 Stunden ein. Calciumpolycarbophil wirkt nur bei erhöhter Flüssigkeitszufuhr.

Calciumpolycarbophil wird als rezeptfreies Mittel zur Behandlung von funktionellen Darmstörungen und als volumenbildendes Mittel vermarktet.

In einer Studie wurden die Auswirkungen von Calciumpolycarbophil auf die allgemeinen Symptome des Reizdarmsyndroms (IBS) untersucht. Vierzehn Patienten mit Reizdarmsyndrom-Durchfall und zwölf mit Reizdarmsyndrom-Verstopfung erhielten acht Wochen lang Calciumpolycarbophil, und ihre Dickdarmtransitzeiten wurden mit röntgendichten Markern im Dickdarm gemessen. Die Patienten mit Durchfall berichteten über weniger Stuhlgang, festere Stühle und weniger Bauchschmerzen. Patienten mit Verstopfung berichteten über häufigeren Stuhlgang, lockerere Stühle und weniger Schmerzen.

Der menschliche Magen weist aufgrund des Vorhandenseins von HCl ein leicht saures Milieu auf. Polycarbophil absorbiert unter sauren Bedingungen etwa das Zehnfache seines Eigengewichts an Wasser, aber das Quellungsverhältnis nimmt bei einem pH-Wert über 4,0 deutlich zu und erreicht unter pH-neutralen Bedingungen das 70-fache des Ausgangsgewichts. Die Quellung von Polycarbophil wird nicht durch die nichtionische Osmolarität, sondern durch die Ionenstärke beeinflusst, die mit zunehmender Ionenstärke abnimmt. Einwertige Metallionen wie Natrium- und Kaliumionen in der Magen-Darm-Flüssigkeit verringern die Gleichgewichtsschwellung von Polycarbophil nicht, wohl aber zweiwertige Ionen wie Calcium- und Magnesiumionen. Unter natriumreichen Bedingungen verringern Kalziumionen die Gleichgewichtsquellung jedoch nur geringfügig.

Eine andere Darstellung: Polyacrylsäurereste sind rot dargestellt, Reste des Vernetzers Divinylglykol (3,4-Dihydroxy-1,5-hexadien) blau.

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