Rüben

Haben Sie schon einmal bemerkt, dass sich Ihr Urin nach dem Verzehr von Rüben ein wenig rosa färbt? Auch wenn die Farbe etwas unnatürlich aussieht, handelt es sich dabei um einen völlig harmlosen und vorübergehenden Zustand, der als Beeturie bezeichnet wird. Sie erinnert an eine wichtige Tatsache: Wenn Sie pflanzliche Lebensmittel essen, werden viele der Phytonährstoffe, die im Körper als Antioxidantien wirken (z. B. Lycopin und Betacarotin), in den Blutkreislauf aufgenommen und baden in Ihren Organen, Geweben und Zellen. Mit anderen Worten: Rübenpigmente finden ihren Weg in den Urin, weil sie über den Darm aufgenommen werden und dann in den Blutkreislauf gelangen, wo sie im ganzen Körper zirkulieren, bis sie schließlich von den Nieren herausgefiltert werden. Auf dieser Reise durch den Körper wird auch das Blut etwas rosiger.

Rote Bete ist ebenso wie Grünzeug reich an natürlichen Nitraten, die der Körper in Stickstoffoxid umwandeln kann. Dieser Prozess erklärt, warum Forscher bei Freiwilligen innerhalb weniger Stunden nach dem Verzehr von Rübensaft einen Rückgang des systolischen Blutdrucks um zehn Punkte nachweisen konnten – eine Wirkung, die den ganzen Tag anhielt.

Nitrate helfen nicht nur dabei, die Muskeln mit sauerstoffreichem Blut zu versorgen, indem sie die Arterien erweitern, sondern ermöglichen es dem Körper auch, mehr Energie aus diesem Sauerstoff zu gewinnen – etwas, das man nie für möglich gehalten hätte. So wurde beispielsweise festgestellt, dass ein kleiner Schuss Rübensaft Freitauchern ermöglicht, eine halbe Minute länger als gewöhnlich die Luft anzuhalten. Und Radfahrer konnten nach dem Trinken von Rübensaft bei gleicher Intensität 19 Prozent weniger Sauerstoff verbrauchen als die Placebogruppe. Als sie dann den Widerstand ihres Fahrrads für ein intensives Rennen, das sie als „schweres Radfahren“ bezeichneten, erhöhten, verlängerte sich die Zeit bis zur Erschöpfung von 9:43 Minuten auf 11:15 Minuten. Die Gruppe, die den Rübensaft trank, zeigte eine höhere Ausdauer bei geringerem Sauerstoffverbrauch. Kurz gesagt, der Rübensaft machte die Energieproduktion des Körpers der Radfahrer deutlich effizienter. Kein Medikament, kein Steroid, kein Nahrungsergänzungsmittel und keine Intervention konnte bisher nachweisen, was der Rübensaft bewirken konnte, und dieser Effekt funktioniert auch mit ganzen Rüben.

Bildnachweis: UGA College of Ag & Environmental Sciences / Flickr. Dieses Bild wurde geändert.

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