Hintergrund: Verstauchungen des lateralen Knöchels sind die häufigste sportbedingte Verletzung. Leider wird eine Reihe anderer Verletzungen des lateralen Sprunggelenks häufig als Verstauchung fehldiagnostiziert, was zu einer fehlgeleiteten Therapie, einer verzögerten Funktionsrückkehr und nicht behobenen Schmerzen im Sprunggelenk führt.
Zielsetzung: Diese Übersichtsarbeit befasst sich mit der Differentialdiagnose und dem Management von nicht behobenen Schmerzen am lateralen Knöchel, wobei der Schwerpunkt auf Methoden zur korrekten Identifizierung der Verletzung liegt.
Diskussion: Die Liste der Erkrankungen, die eine Verstauchung des lateralen Sprunggelenks vortäuschen können, ist überraschend lang. Dazu gehören Syndesmoseverstauchungen, subtalare Verstauchungen mit oder ohne Instabilität, Impingement-Läsionen, chronische Instabilität des Sprunggelenks, osteochondrale Läsionen des Talus, Verletzungen der Peronealsehne, Tarsalkoalitionen und Rückfußfrakturen. Eine sorgfältige Anamnese, eine anatomisch korrekte Palpation und Röntgenaufnahmen in aufrechter Position sind die Eckpfeiler der Diagnose. Wichtig ist, dass es sich nicht immer nur um eine Knöchelverstauchung handelt. Knochenszintigraphie, CT und MRT sind wertvolle Hilfsmittel bei der Untersuchung. Die Arthroskopie ist eine hervorragende Methode der intraartikulären Visualisierung, um ungelöste Schmerzen im lateralen Sprunggelenk zu diagnostizieren und zu behandeln.