WADENSCHMERZ

Kennen Sie Wadenschmerzen?

Vielleicht haben Sie manchmal oder regelmäßig Wadenschmerzen nach dem Laufen? Vielleicht leiden Sie auch in anderen Situationen unter verspannten, verhärteten oder verkrampften Waden? Wir erklären, was Wadenschmerzen verursachen können und wie Sie damit umgehen können.

Was sind Wadenschmerzen?

Die häufigste Ursache für Wadenschmerzen ist die Wadenmuskulatur, die sich zwischen der Ferse und dem Kniegelenk befindet. Sie besteht aus drei Muskeln: dem Gastrocnemius-, dem Soleus- und dem Plantaris-Muskel. Diese Schmerzen sind in der Regel auf eine Überanstrengung zurückzuführen, sind von kurzer Dauer und kein Grund zur Sorge. Gezielte Übungen haben höchstwahrscheinlich eine positive Wirkung auf den Schmerz.

Schwerwiegender ist das Problem, wenn die Schmerzen in der Wade durch Durchblutungsstörungen oder Nervenreizungen ausgelöst werden. Beides ist auch beim Kompartmentsyndrom zu beobachten. Solche Fälle sind selten, aber man sollte so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen, um langfristige gesundheitliche Komplikationen zu vermeiden.

Welche Symptome sind mit Wadenschmerzen verbunden?

Da es so viele verschiedene Ursachen für Wadenschmerzen geben kann, sind auch die Symptome sehr unterschiedlich. Sie können einzeln oder in Verbindung mit anderen Symptomen auftreten:

  • Schmerzen in der Wade (in Ruhe, während oder nach körperlicher Anstrengung oder nachts)
  • Eingeschränkte Beweglichkeit im Knöchel
  • Verminderte Muskelkraft bis hin zum Kraftverlust beim Strecken des Fußes
  • Taubheitsgefühl oder Kribbeln im Unterschenkel

Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?

Auch wenn Wadenschmerzen in der Regel von selbst wieder verschwinden und kein Grund zur Sorge sind, sollten Sie in den folgenden Fällen unbedingt einen Arzt aufsuchen. Denn manchmal muss die richtige Behandlung schnell erfolgen, um langfristige gesundheitliche Probleme zu vermeiden:

  • Plötzliche, unerklärliche, starke Schmerzen
  • Anhaltende oder wiederkehrende Symptome

Was sind die Ursachen für Wadenschmerzen?

Wir erklären Ihnen, wie Sie die verschiedenen Ursachen für Wadenschmerzen unterscheiden können. Im Zweifelsfall sollten Sie jedoch einen Arzt aufsuchen, der eine zuverlässige Diagnose stellen kann.

1.) Die Muskulatur als Ursache für Wadenschmerzen:
Bei körperlichen Aktivitäten wie Laufen oder Fußballspielen neigen viele Menschen aufgrund von Überanstrengung zu Wadenkrämpfen. Dies führt zu einer unwillkürlichen Kontraktion eines oder mehrerer Wadenmuskeln, die sehr schmerzhaft sein kann und zu einer Verhärtung der Wade führen kann. Auch wenn sich der Krampf schnell auflöst, kann sich die Wade noch mehrere Tage lang hart und angespannt anfühlen.
Eine weitere häufige Ursache für Wadenschmerzen sind Muskelzerrungen und Muskelfaserrisse. Beide treten in der Regel im inneren Teil des Gastrocnemius-Muskels auf, wenn man sich mit dem Fuß kraftvoll vom Boden abstößt – zum Beispiel beim Sprinten oder Springen. Der Schmerz wird in der Regel als stechend mit einem reißenden Gefühl beschrieben. Bei Muskelfaserrissen ist er stärker ausgeprägt. Hinzu kommen starke Einschränkungen der Beweglichkeit und Kraft. Ein großer Muskelfaserriss geht auch mit Schwellungen und Blutergüssen (Hämatomen) einher.
Ein direkter Schlag auf die Wade – beim Sport zum Beispiel durch einen sich schnell bewegenden Ball oder einen Zusammenstoß mit einem gegnerischen Spieler – verursacht dagegen eher eine Muskelprellung (Kontusion). Auch hier ist ein stechender Schmerz zu spüren, der aber im Vergleich zu einem Muskelfaserriss eher mit einer Schwellung und einem Hämatom (Bluterguss) verbunden ist.

2.) Die Sehnen als Ursache der Wadenschmerzen:
Wadenschmerzen können auch ohne Beteiligung der Wadenmuskulatur auftreten – zum Beispiel bei einer akuten oder chronischen Überlastung der Achillessehne oder einem Achillessehnenriss. Eine Überlastung der Achillessehne äußert sich in der Regel durch einen stechenden Schmerz im betroffenen Bereich, begleitet von einem brennenden Gefühl in der Wadenmuskulatur. Sie spüren auch ein Spannungsgefühl in der Wade. Diese Symptome treten allmählich und schleichend auf. Die Ursachen sind ein entzündlicher Prozess oder eine degenerative Strukturveränderung der Sehne. Eine Achillessehnenruptur hingegen tritt plötzlich auf. Sie wird von einem stechenden Schmerz begleitet. Manche Menschen beschreiben ein knallendes Geräusch. Danach ist es schwierig oder unmöglich, auf dem betroffenen Bein zu stehen und die Fußspitze zu strecken.

3.) Durchblutung als Ursache:
Weitere Ursachen für Wadenschmerzen sind die tiefe Venenthrombose (TVT) oder die periphere arterielle Verschlusskrankheit, jeweils mit einer daraus resultierenden Durchblutungsstörung.
Bei der tiefen Venenthrombose bildet sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) in einer Unterschenkelvene. Wenn Sie auch nur den geringsten Verdacht auf ein Gerinnsel haben, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen, denn das Gerinnsel kann sich lösen und z.B. in die Lunge wandern und den Blutfluss blockieren. Typische Symptome sind Rötung und Schwellung, ein Wärmegefühl und verstärkte Schmerzen in der betroffenen Wade in Ruhe oder in der Nacht. Auch Wadenkrämpfe können auftreten. Das Risiko, eine tiefe Venenthrombose zu entwickeln, steigt mit zunehmendem Alter, Übergewicht, Rauchen und geringerer körperlicher Aktivität. Auch eine Schwangerschaft und frühere Operationen können das Risiko für eine tiefe Venenthrombose erhöhen.
Bei der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) werden die Arterien des Unterschenkels schlechter durchblutet. Die Ursache ist meist Atherosklerose („Arterienverkalkung“). Sie verursacht Schmerzen im Fuß und in der Wade, möglicherweise sogar bis in die Hüfte, vor allem beim Gehen. Wenn sie stark ausgeprägt sind, spüren Sie sie schon nach wenigen Metern Gehen. Es kann sich sogar als ein krampfartiges Gefühl äußern. Der Schmerz lässt erst nach, wenn man stillsteht.

4.) Die Nerven als Ursache:
Ein eingeklemmter Nerv kann die in oder durch die Wade verlaufenden Nerven reizen. Die Folge: Taubheitsgefühl, Kribbeln und/oder stechende Schmerzen. Außerdem kann es zu Muskelschwäche und sogar zu Funktionseinschränkungen im Alltag kommen.
5.) Compartment-Syndrom als Ursache:
Eine weitere Ursache für Wadenschmerzen ist das Kompartmentsyndrom. Durch eine starke Schwellung oder einen Bluterguss erhöht sich der Gewebedruck – und das kann zu einem erhöhten Druck auf die Blutgefäße und Nerven im Unterschenkel führen. Wenn die Nerven gereizt sind, verspürt man vor allem Taubheit und Kribbeln. Wenn die Blutgefäße betroffen sind, sind die Schmerzen intensiver. Wenn der Zustand eine Weile anhält, kann er zu dauerhaften Schäden führen.

Was hilft bei Wadenschmerzen

Die meisten Formen von Wadenschmerzen, die von den Muskeln ausgehen, lassen sich durch gezielte Übungen lindern oder beseitigen. Übungen helfen oft, auch wenn die Achillessehne überlastet ist. Bei einem Riss der Achillessehne, einer Durchblutungsstörung oder einer Nervenreizung sollten Sie aber sofort einen Arzt aufsuchen.

Wir zeigen Ihnen die wichtigsten Übungen, die Verspannungen der Wadenmuskulatur und der Faszien lösen, die Beweglichkeit verbessern und die Muskulatur aktivieren und kräftigen, die oft Schwachstellen an der Wurzel von Waden- und Fußbeschwerden aufweist.

Der BLACKROLL®-Ansatz umfasst:

  • Myofasziale Selbstmassage
  • Lösen tiefer Muskelverspannungen
  • Mobilisations- und Dehnungsübungen
  • Aktivierungs- und Kräftigungsübungen

>> Übungen gegen Wadenschmerzen

Wie man Wadenschmerzen vorbeugt

Die Übungen gegen Wadenschmerzen präventiv durchführen: Die Übungen, die bei Wadenschmerzen helfen, haben natürlich auch eine vorbeugende Wirkung. Führen Sie die Übungen zum Beispiel nach dem Joggen durch.

Genügend Wasser trinken: Dehydrierung kann Muskelkrämpfe fördern.

Achten Sie auf Ihren Mineralstoffhaushalt: Achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr von Natrium, Kalium und Magnesium in Ihrer Ernährung. Diese Mineralstoffe sind unter anderem für den Flüssigkeitsaustausch und für die Muskel- und Nervenfunktion verantwortlich.

Erhöhen Sie die Intensität entsprechend Ihrem Fitnesslevel: Vor allem ehrgeizige Menschen neigen dazu, sich beim Training zu überanstrengen. Wenn Sie übertrainiert sind, helfen auch die besten Regenerationsmaßnahmen nicht. Steigern Sie also die Intensität allmählich und orientieren Sie sich dabei an Ihrem Fitnesslevel. Und vergessen Sie nicht, Pausen zu machen!

Wählen Sie die richtigen Schuhe: Wenn Sie viel laufen, hilft eine gut gedämpfte Sohle. Gehen Sie im Sommer so oft wie möglich barfuß.

>>Übungen gegen Wadenschmerzen

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