Vor der Periode kann es vorkommen, dass Sie einen weißen Ausfluss bekommen, der dick und geruchlos ist. Das ist normal und hängt mit den üblichen hormonellen Veränderungen zusammen, die durch den Menstruationszyklus verursacht werden. Dieser Ausfluss trägt dazu bei, das Gewebe feucht zu halten, und er zeigt auch an, in welchem Stadium sich Ihr Menstruationszyklus befindet. Deshalb ist er wichtig, wenn Sie schwanger werden wollen.
Wenn Sie jedoch zusammen mit dem weißen Ausfluss andere Symptome wie üblen Geruch, Unbehagen, Juckreiz oder Brennen verspüren, empfehlen wir Ihnen, einen Gynäkologen aufzusuchen, damit die Ursache für diese Veränderungen untersucht werden kann, da es sich um einen Pilz oder eine Bakterie handeln kann, die eine spezielle Behandlung erfordern.
Menstruationszyklus
Weißer Ausfluss ist normal im Menstruationszyklus einer Frau und entsteht durch hormonelle Veränderungen, die aufgrund einer erhöhten Produktion von Progesteron durch den Gelbkörper auftreten. Da die Menge an Progesteron im Blut steigt, wird weißer Ausfluss freigesetzt.
Was zu tun ist: Da es sich um eine normale Erscheinung handelt, die mit keinerlei Anzeichen oder Symptomen verbunden ist, muss sie nicht behandelt werden. Wenn Sie jedoch schwanger werden möchten, ist es sinnvoll, auf die Beschaffenheit des Ausflusses und des Zervixschleims zu achten, um herauszufinden, ob Sie kurz vor dem Eisprung stehen. Diese Methode wird als Billings-Ovulationsmethode bezeichnet.
Bakterielle Vaginose
Bakterielle Vaginose ist das Ergebnis einer Veränderung des normalen Gleichgewichts der Vaginalflora, bei der sich Bakterien, die von Natur aus in diesem Bereich vorhanden sind, auf andere Regionen ausbreiten und Anzeichen und Symptome hervorrufen. Das wichtigste Bakterium, das mit Vaginose in Verbindung gebracht wird, ist Gardnerella vaginalis, das zu Juckreiz und Brennen im Genitalbereich sowie zu übel riechendem Ausfluss führen kann.
Was zu tun ist: Die Behandlung der bakteriellen Vaginose erfolgt in der Regel mit Antibiotika wie Metronidazol, die gemäß den Anweisungen Ihres Gynäkologen angewendet werden sollten. Es ist wichtig, dass eine bakterielle Vaginose erkannt und unter ärztlicher Aufsicht behandelt wird, um zu verhindern, dass sich die Bakterien vermehren und zu Komplikationen wie einer Beckenentzündung führen.
Candidiasis
Candidiasis ist eine Infektion, die durch Pilze verursacht wird, die natürlicherweise im Genitalbereich der Frau vorkommen. Sie steht in der Regel im Zusammenhang mit der Entwicklung von Pilzen der Gattung Candida, insbesondere der Art Candida albicans. In diesem Fall treten mit dem weißen Ausfluss in der Regel weitere Symptome auf, wie Juckreiz, Brennen und Rötungen im Genitalbereich.
Was zu tun ist: Um die überschüssigen Pilze loszuwerden und die Symptome zu lindern, kann Ihr Gynäkologe oder Ihre Gynäkologin die Einnahme von antimykotischen Medikamenten empfehlen, z. B. Fluconazol und Miconazol, die in Form von Tabletten, Lotionen oder Vaginalcremes eingenommen werden können. Diese müssen nach ärztlicher Anweisung angewendet werden.
Kolpitis
Weißer Ausfluss vor der Menstruation kann auch ein Anzeichen für eine Kolpitis sein, eine Entzündung der Vagina und des Gebärmutterhalses, die durch Bakterien, Pilze und Protozoen verursacht wird. Zusätzlich zum Ausfluss können Sie einen unangenehmen Geruch wahrnehmen, der sich nach dem Geschlechtsverkehr verschlimmert, Schwellungen im Genitalbereich und kleine weiße oder rote Flecken auf der Vaginalschleimhaut und dem Gebärmutterhals, die bei der Untersuchung durch den Gynäkologen festgestellt werden.
Was zu tun ist: Es ist wichtig, zu einem Gynäkologen zu gehen, um sich untersuchen, diagnostizieren und behandeln zu lassen. In der Regel erfolgt die Behandlung mit antimikrobiellen Medikamenten in Form von Cremes, Lotionen oder Pillen.
Schwangerschaft
In manchen Fällen kann weißer Ausfluss vor der Menstruation auch auf eine Schwangerschaft hinweisen. In diesem Fall ist der Ausfluss dicker als sonst.
Was zu tun ist: Achten Sie auch auf andere Schwangerschaftsanzeichen und -symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen, eine verspätete Periode und Krämpfe. Wenn Sie diese Symptome haben, empfehlen wir Ihnen, einen Schwangerschaftstest zu machen und einen Gynäkologen aufzusuchen, der die Schwangerschaft bestätigen wird.