Wer ist Cecilia Braekhus, die ‚First Lady des Boxsports‘?

Frauenboxen genießt praktisch nicht den Hype oder die Fanunterstützung seines männlichen Gegenstücks, und zwar aus dem einfachen Grund, dass nur wenige Boxfans überhaupt davon wissen. Dennoch hat das Frauenboxen in den letzten Jahren an Zugkraft gewonnen, angefangen mit der Aufnahme des Sports in die Olympischen Sommerspiele 2012. Seitdem haben die Fernsehsender ihre Berichterstattung stetig ausgeweitet.

Selbst die meisten Gelegenheitsfans des Frauenboxens sind mit Cecilia Braekhus, die den Spitznamen First Lady trägt, bestens vertraut. Im Laufe des letzten Jahrzehnts hat sich Braekhus einen Ruf als die vielleicht größte Frauenboxerin aller Zeiten erworben. Hier blicken wir zurück auf ihren Aufstieg zum Ruhm, ihre größten Erfolge im Ring und ihre enormen Karriereeinnahmen.

Braekhus‘ Aufstieg zum Ruhm

Cecilia Braekhus' unglaublich bescheidenes Interview nach dem Kampf nach ihrer ersten Karriere-Niederlage

Braekhus wurde in Cartagena, Kolumbien, geboren. Als sie zwei Jahre alt war, wurde sie von einem norwegischen Paar adoptiert, das sie anschließend in Bergen, Norwegen, aufzog. Als sie 13 Jahre alt war, hatte sie bereits einen unstillbaren Drang zum Kämpfen entwickelt. Schließlich überzeugte sie ihre Eltern, sie in einem nahe gelegenen Kickboxstudio trainieren zu lassen.

Mit 21 Jahren wechselte sie zum Boxen und gewann innerhalb weniger Jahre eine Silbermedaille bei den Europameisterschaften 2004. Im darauffolgenden Jahr kehrte sie zum Wettbewerb zurück und holte die Goldmedaille. Im Jahr 2007 unterzeichnete Braekhus offiziell ihren ersten Profivertrag mit dem deutschen Promoter Wilfried Sauerland.

Eine der dominantesten Boxkarrieren aller Zeiten

TOP 5 CECILIA BRAEKHUS KNOCKOUTS

Braekhus gewann 2007 ihren ersten Profikampf gegen die kroatische Boxerin Ksenija Koprek – und gewann in den folgenden 12 Jahren 35 weitere Kämpfe in Folge. Ihren ersten Titel holte sie 2009, als sie die WBC-Weltmeisterschaft im Weltergewicht gegen den dänischen Boxer Vinni Skovgaard gewann. Im selben Jahr sicherte sie sich auch den vakanten WBA-Titel im Weltergewicht.

Im Jahr 2010, als sie noch die WBA- und WBC-Titel innehatte, eroberte Braekhus erfolgreich den WBO-Titel im Weltergewicht. In den nächsten vier Jahren verteidigte sie diese Titel weiter, bevor sie schließlich das letzte Puzzleteil hinzufügte: den IBF-Titel im Weltergewicht, den sie 2014 durch einen Sieg über die kroatische Boxerin Ivana Habazin gewann.

Dieser Sieg machte Braekhus zur ersten Boxerin, die gleichzeitig alle vier großen Weltmeisterschaftsgürtel in einer einzigen Gewichtsklasse innehatte. Im Jahr 2016 gewann sie auch den IBO-Titel im Weltergewicht, womit sie nun fünf Weltmeistertitel gleichzeitig innehat. Braekhus blieb bis zum August dieses Jahres unbesiegt, als sie eine Mehrheitsentscheidung gegen die amerikanische Boxerin Jessica McCaskill verlor.

Braekhus‘ Vermächtnis und Karriereverdienst

Cecilia Brækhus' unglaublich bescheidenes Interview nach dem Kampf nach ihrer ersten Karriereniederlage

Zu diesem Zeitpunkt ist Braekhus‘ Zukunft im Sport ungewiss. Nach ihrer Niederlage gegen McCaskill gab sie eine würdevolle Erklärung ab, in der sie ihrer Gegnerin gratulierte und sagte:

„Wenn dies mein letzter Kampf ist, kann ich den Frauenboxsport verlassen und sagen, dass ich ein Teil davon war. Ich habe dazu beigetragen, das Frauenboxen auf dieses Niveau zu bringen, und das wird meine größte Errungenschaft sein.“

Dieses Zitat unterstreicht einen Teil von Braekhus‘ Vermächtnis, der ebenso wichtig ist wie ihre unbestrittene Dominanz in diesem Sport: ihr Engagement, mehr Aufmerksamkeit auf die Boxerinnen zu lenken. Braekhus hat das Frauenboxen fast im Alleingang ins Rampenlicht gezerrt. Ihr Kampf gegen Kali Reis im Jahr 2018 war das erste Mal, dass ein Frauenboxkampf auf HBO ausgestrahlt wurde.

Im Zuge der Legitimierung des Frauenboxsports hat es Braekhus geschafft, sich ein komfortables Einkommen zu verschaffen. Natürlich bringt das Frauenboxen nur einen winzigen Bruchteil dessen ein, was im Männerboxen verdient wird. Zum Beispiel verdient sie wahrscheinlich nicht mehr als 200.000 Dollar für die Teilnahme an einem Titelkampf.

Diese Summe ist mickrig im Vergleich zu den 100 Millionen Dollar, die Floyd Mayweather bei seinem Kampf gegen Conor McGregor verdient hat. Nichtsdestotrotz hat Braekhus ihr Vermögen über die Jahre hinweg gut verwaltet. Im Jahr 2019 hat sie ein geschätztes Nettovermögen von 2,5 Millionen Dollar. Wenn sie sich entscheidet, in den nächsten Jahren weiter zu kämpfen, dürfte sie diese Summe noch weiter steigern.

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