Die Wechselwirkung von ClF5 mit Wasser in wasserfreien Fluorwasserstofflösungen wurde mit Hilfe der Raman-Spektroskopie untersucht. Die Reaktion zwischen ClF5 und H2O ergibt nur ein Produkt (ClO2F), unabhängig von der Temperatur des Prozesses, der Menge und der Konzentration der Chemikalien. ClOF3 bildete sich auch nicht bei der Wechselwirkung von ClF5 mit Hydraten der folgenden Metalle: Ni, Mn, Al und Si sowie B2O3. Der Mechanismus wird diskutiert.
Die Wechselwirkung im System H3OBF4-HF-ClF5 im Temperaturbereich 293-273 K führt zu einer praktisch quantitativen Ausbeute von ClOF2BF4. Die Bildung von ClOF2BF4 wurde hauptsächlich durch zwei aufeinanderfolgende Reaktionen H3OBF4+ClF5→ClOF2BF4+3HF (1) ClOF2BF4+H3OBF4→ClO2BF4+BF3+3HF (2)
Angenommen, es handelt sich um eine bimolekulare Reaktion mit k1⪢k2, =k1/k2 , so wird die Ausbeute des Endprodukts durch Stufe (1) bestimmt. Unter k2⪢k1, =0 kommt es zu keiner Anreicherung des Produkts.
Die Ausbeute des Produkts hängt wesentlich von der Reinheit des ClF5 ab; innerhalb des angegebenen Temperaturbereichs ist die Ausbeute konstant.
Der Einfluss von ClF3 erklärt sich durch den Ablauf der folgenden gleichzeitigen Reaktionen H3OBF4+ClF3→ClOBF4+3HF (3) ClOBF4+ClF5→ClOF2BF4+ClF3 (4) 2ClOBF4→ClO2BF4+ClF+BF3 (5)
Bei ClF5/ClF3>6 wird die Abnahme der H3OBF4-Konzentration durch die Bildung des Zwischenprodukts ClOBF4 kompensiert und die Produktion von ClOF2BF4 nimmt nicht ab.