Die Reisen des Kolumbus

Im Mittelalter folgte der Handel zwischen Europa und Asien der Seidenstraße durch das Byzantinische Reich und die mongolischen Länder. Als das mongolische Reich zerfiel und das Osmanische Reich 1453 die byzantinische Hauptstadt Konstantinopel eroberte, wurden die europäischen Christen ermutigt, neue Wege des Handels zu finden.

Kolumbus wurde in Genua geboren (siehe Italien im Mittelalter und in der Renaissance). Er reiste sieben Jahre lang durch Europa, um einen Geldgeber für seine Reise zu finden, und wurde von vielen Königshöfen abgewiesen, bis Spanien ihn unterstützte. Ein modernes Missverständnis besagt, dass der Skeptizismus auf dem Glauben an eine flache Erde beruhte. Die Gelehrten des 15. Jahrhunderts waren sich jedoch sehr wohl bewusst, dass die Erde rund war; die Uneinigkeit bezog sich auf ihre Größe. Seit der griechischen Antike gab es genaue Schätzungen, wonach der Erdumfang etwa 40.000 Kilometer betrug, und es wurde richtig festgestellt, dass die Reise nach Westen nach Indien zu lang wäre, um praktikabel zu sein; ganz zu schweigen davon, dass Amerika damals noch unbekannt war. Kolumbus glaubte jedoch fälschlicherweise, dass die Erde kleiner sei, was seiner Meinung nach eine einfache Reise nach Westen in Richtung Asien ermöglichen würde.

Auch wenn Kolumbus Asien nie erreichte, entdeckten zeitgenössische Entdecker die Kaproute um Afrika herum. Vasco da Gama erreichte Indien im Jahr 1498. Ferdinand Magellan startete eine Expedition, die Südamerika umrundete und 1521 vom Pazifischen Ozean aus Asien erreichte und damit Kolumbus‘ Ziel erfüllte. Seine Leugnung, einen unbekannten Kontinent erreicht zu haben, überlebt in den Begriffen Westindien für die Karibik und Indianer für die indigenen Völker Amerikas.

Kolumbus ebnete den Weg für die Magellan-Elcano-Weltumsegelung, die 1522 abgeschlossen wurde.