August Wilhelm von Hofmann, (geboren am 8. April 1818 in Gießen, Hessen-Darmstadt -gestorben am 2. Mai 1892 in Berlin), deutscher Chemiker, dessen Forschungen über Anilin zusammen mit denen von Sir William Henry Perkin dazu beitrugen, die Grundlage für die Anilin-Farbstoffindustrie zu legen.
Hofmann studierte bei Justus von Liebig an der Universität Gießen und promovierte 1841. 1845 wurde er der erste Direktor des neuen Royal College of Chemistry in London. 1864 zog er nach Bonn, wurde aber 1865 Chemieprofessor und Laborleiter an der Universität Berlin, wo er bis zu seinem Tod lehrte und forschte.
Seine Arbeit umfasste ein breites Spektrum der organischen Chemie. Seine ersten Forschungen über Steinkohlenteer führten zur Entwicklung praktischer Methoden zur Gewinnung von Benzol und Toluol und deren Umwandlung in Nitroverbindungen und Amine. In weiteren Arbeiten bereitete er die drei Ethylamine und Tetraethylammoniumverbindungen vor und stellte ihre strukturelle Verwandtschaft mit Ammoniak fest. Er entdeckte Formaldehyd, Hydrazobenzol, die Isonitrile und, zusammen mit Auguste Cahours, den Allylalkohol. Die Hofmann-Reaktion wurde nach seiner Methode zur Umwandlung eines Amids in ein Amin benannt. Er entwickelte auch eine Methode zur Bestimmung des Molekulargewichts von Flüssigkeiten aus der Dampfdichte. Aus seinem Laboratorium stammen fast 1.000 wissenschaftliche Arbeiten, von denen fast 300 seine eigene Arbeit darstellen. Er war Mitbegründer der Deutschen Chemischen Gesellschaft (1867) und hatte in den Jahren 1868-92 14 Amtszeiten als deren Präsident inne.