Bewegung und sportliche Betätigung bei Patienten mit thorakaler Aortenerkrankung: eine Übersicht

In den aktuellen Leitlinien wird Patienten mit thorakaler Aortenerkrankung (TAD), einschließlich vererbter Aortopathien, empfohlen, schwere körperliche Anstrengungen zu vermeiden. Es gibt jedoch nur wenige Belege für die negativen Empfehlungen zur körperlichen Betätigung. Unser Ziel war es, eine aktuelle systematische Übersicht über die verfügbaren Belege für die Risiken und den Nutzen von körperlicher Betätigung und sportlicher Betätigung bei TAD-Patienten zu erstellen. Erfasste Bereiche: Es wurde eine systematische Suche in Medline, Embase und Web of Science durchgeführt: thorakales Aortenaneurysma oder thorakale Aortendissektion oder vererbbare Aortopathien einschließlich Marfan-Syndrom (MFS), Loeys-Dietz-Syndrom, Turner-Syndrom, Ehlers-Danlos-Syndrom, bikuspide Aortenklappe (BAV) und Sport, Bewegung oder Athleten. Die daraus resultierenden 1.652 Manuskripte wurden von zwei unabhängigen Beobachtern geprüft. Schließlich wurden 26 Studien und 12 Fallberichte eingeschlossen, in denen über die Größe der thorakalen Aorta bei Sportlern, über trainingsbedingte akute Aortendissektionen und über Sport bei Patienten mit BAV und MFS berichtet wurde. Expertenmeinung: Ein erhöhter Blutdruck bei sportlicher Betätigung kann mit einem erhöhten Risiko für eine akute Aortendissektion einhergehen; es gibt jedoch keine kontrollierten Studien, in denen die Auswirkungen von sportlicher Betätigung auf das Überleben oder das Risiko einer Aortendissektion bei TAD-Patienten untersucht wurden. Studien an Mäusen deuten auf eine positive Wirkung von Bewegung bei dilatierter Aorta bei MFS hin. Es besteht eindeutig Bedarf an prospektiver Forschung in diesem Bereich.

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