Amphibienrückgang und -aussterben: Was wir wissen und was wir lernen müssen

Seit über 350 Millionen Jahren leben Tausende von Amphibienarten auf der Erde. Seit den 1980er Jahren verschwinden die Amphibien in alarmierendem Tempo, in vielen Fällen ganz plötzlich. Was ist die Ursache für diesen Rückgang und das Aussterben? In der modernen Ära (nach 1500) gibt es sechs Hauptursachen für den Verlust der biologischen Vielfalt, die alle einzeln oder zusammen für den Rückgang der Amphibien verantwortlich sind: kommerzielle Nutzung, eingeschleppte/exotische Arten, die mit einheimischen Fröschen und Salamandern konkurrieren, sie ausbeuten und parasitieren, veränderte Landnutzung, Schadstoffe, Klimawandel und Infektionskrankheiten. Die ersten drei Ursachen sind insofern historisch, als sie schon seit Hunderten von Jahren bestehen, auch wenn sich die Geschwindigkeit der Veränderungen nach der Mitte des 20. Jahrhunderts stark beschleunigt hat. Jahrhunderts stark beschleunigt hat. Schadstoffe, Klimawandel und neu auftretende Infektionskrankheiten sind moderne Ursachen, die für den so genannten „rätselhaften Rückgang“ von Amphibien in Schutzgebieten verantwortlich sein könnten. Eingeschleppte/exotische Krankheitserreger, Landnutzungsänderungen und Infektionskrankheiten sind die drei Ursachen, die eindeutig für den Rückgang und das Aussterben von Amphibien verantwortlich sind; die anderen drei Ursachen werden bisher nur mit dem Rückgang und nicht mit dem Aussterben in Verbindung gebracht. Die vorliegende Arbeit ist ein Überblick über die 6 Ursachen mit Schwerpunkt auf Krankheitserregern und Vorschlägen für Bereiche, in denen neue Forschung erforderlich ist. Batrachochytrium dendrobatidis (Bd) ist ein Chytridpilz, eine neu auftretende Infektionskrankheit, die den Rückgang von Amphibienpopulationen und das Aussterben von Arten verursacht. In der Vergangenheit wurden Krankheitserreger nicht als Hauptursache für das Aussterben von Arten angesehen, aber Bd ist eine Ausnahme, weshalb es ein so interessanter und wichtiger Erreger ist, den es zu verstehen gilt. Der weltweite Verlust an biologischer Vielfalt im späten 20. und frühen 21. Jahrhundert wird als sechstes Aussterbeereignis bezeichnet. Amphibien sind ein eindrucksvolles Beispiel für diese Verluste, da sie in einem Maße verschwinden, das weit über dem historischen Niveau liegt. Der Rückgang und das Aussterben der Amphibien in der heutigen Zeit sind daher ein Anhaltspunkt, durch den wir die größere Geschichte des Verlusts der biologischen Vielfalt und ihrer Folgen betrachten können.

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