Basalzellkarzinom der Kopfhaut bei Patienten mit therapeutischer Bestrahlung in der Kindheit: eine retrospektive Studie und Vergleich mit nicht bestrahlten Patienten

Hintergrund: Das Basalzellkarzinom (BCC) ist das häufigste bösartige Neoplasma des Menschen. Einige Patienten mit BCC auf der Kopfhaut wurden in ihrer Kindheit zur Behandlung von Tinea capitis bestrahlt. Es ist nicht klar, ob das BCC in diesen Fällen aggressiver ist und eine aggressivere Resektion erfordert. Wir haben eine retrospektive Studie durchgeführt, um die BCC-Tumorspezifikation und die Behandlungsergebnisse zwischen bestrahlten und nicht bestrahlten Patienten zu vergleichen.

Materialien und Methoden: Von 1995 bis 2005 wurden insgesamt 74 Patienten mit BCC der Kopfhaut diagnostiziert. Achtunddreißig Patienten (Gruppe A) hatten in ihrer Kindheit eine Bestrahlung der Kopfhaut zur Behandlung von Tinea capitis erhalten, die anderen 36 (Gruppe B) nicht. Wir verglichen diese beiden Gruppen anhand von 16 verschiedenen Parametern, darunter allgemeine Informationen (Alter, Geschlecht), Krankheitsgeschichte (Zeitintervall vom Auftreten der Läsion bis zum ersten Arztbesuch, Anzahl der Einweisungen, Gesamtdauer des Krankenhausaufenthalts), Tumorspezifikationen (Anzahl der Primärläsionen, Invasionstiefe, histologische Subtypen, Lokalisation), chirurgische Vorgeschichte (Anzahl der Operationen in unserem Zentrum und in anderen Krankenhäusern, Art der chirurgischen Behandlung, Resektionsränder), Rezidive, neue Läsionen und Metastasen. Die statistische Analyse wurde mit der Software SPSS 13.0 durchgeführt.

Ergebnisse: Zwischen den beiden Gruppen wurde kein signifikanter Unterschied bei Geschlecht und Alter festgestellt (P = 0,06 bzw. P = 0,35). Die Patienten in Gruppe A hatten eine längere Vorgeschichte von Kopfhautläsionen (P = 0,001). Sie hatten auch mehr Krankenhauseinweisungen (P = 0,008) und Operationen (P = 0,01) in unserem Zentrum, mit einer längeren Dauer des Krankenhausaufenthalts (P = 0,01). Die durchschnittliche Anzahl der Primärläsionen, die Lage des Tumors und die Tiefe der Invasion unterschieden sich nicht signifikant zwischen den beiden Gruppen (P = 0,34, P = 0,78 bzw. P = 0,73). Beim sicheren Resektionsrand für die erste Läsion gab es keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen (P = 0,27); die Zahl der Rezidivläsionen war jedoch in Gruppe A signifikant höher (P = 0,003). Auch die Notwendigkeit einer aggressiveren Resektion und einer komplizierteren Rekonstruktion war bei Patienten der Gruppe A höher (P = 0,01 bzw. P = 0,015). Nur in Gruppe A wurden neue Läsionen und Metastasen gefunden.

Schlussfolgerung: BCC in bestrahlter Kopfhaut hat ein aggressiveres Verhalten und erfordert möglicherweise eine aggressivere chirurgische Resektion. Außerdem sollten diese Patienten engmaschig beobachtet werden, da ein höheres Risiko für ein Tumorrezidiv und auch für das Auftreten neuer Läsionen an anderen Stellen der Kopfhaut besteht.

Schreibe einen Kommentar