Erkrankung der Halsschlagader

Einführung

Schematische Darstellung einer atherosklerotischen Verengung der inneren Karotisarterie (mit freundlicher Genehmigung der Guidant Corporation)

Eine Karotiserkrankung tritt auf, wenn die großen Arterien in Ihrem Hals verengt oder blockiert werden. Diese Arterien, die so genannten Karotisarterien, versorgen Ihr Gehirn mit Blut. Die Karotisarterien verlaufen von der Aorta in der Brust bis zum Gehirn im Schädel.

Normalerweise sind die Arterien innen glatt und unbehindert, aber mit zunehmendem Alter kann sich in den Wänden der Arterien eine klebrige Substanz, Plaque genannt, ablagern, die aus Cholesterin, Kalzium und faserigem Gewebe besteht. Je mehr Plaque sich ansammelt, desto enger und steifer werden die Arterien. Dieser Prozess wird als Atherosklerose oder Arterienverkalkung bezeichnet. Wenn sich schließlich so viel Plaque ansammelt, dass der Blutfluss durch die Halsschlagadern beeinträchtigt oder gestört wird, sprechen die Ärzte von einer Erkrankung der Halsschlagader. Die Erkrankung der Halsschlagader ist ein ernstes Gesundheitsproblem, da sie auf zwei Arten einen Schlaganfall verursachen kann:

  • Plaqueablagerungen verengen das Blutgefäß, so dass der Blutfluss zum Gehirn blockiert wird.
  • Die Plaque oder Blutgerinnsel, die sich auf der Plaque bilden, brechen ab (Embolie) und wandern in eine Arterie im Gehirn, was zu einer Verstopfung dieser Arterie und schließlich zu einem Schlaganfall führt.

Wenn die Arterie verstopft und das Gehirn nicht genügend Blut erhält, kann dies einen Schlaganfall verursachen. Wegen des fehlenden Blutflusses spricht man dann von einem ischämischen Schlaganfall. Dies kann auch zu vorübergehenden Symptomen führen, die einem Schlaganfall ähneln und als transitorische ischämische Attacke (TIA) bezeichnet werden. In den Vereinigten Staaten erleiden jährlich 700.000 Menschen einen Schlaganfall, und etwa 280.000 Patienten sterben jedes Jahr an den Folgen eines Schlaganfalls.

Risikofaktoren

Bestimmte Merkmale können das Risiko einer Erkrankung der Halsschlagader erhöhen. Einige Risikofaktoren können nicht verändert werden, während andere modifiziert oder behandelt werden können.

Risikofaktoren, die nicht verändert werden können:

  • Ansteigendes Alter
  • Geschlecht
  • Schlaganfall in der Familie
  • Verwandte mit Atherosklerose
  • Vorgeschichte mit Schlaganfall und/oder Herzinfarkt
  • Rasse

Risikofaktoren, die verändert oder behandelt werden können:

  • Hoher Blutdruck
  • Rauchen
  • Diabetes
  • Herzerkrankungen (z.z. B. Herzinfarkt, Herzinsuffizienz)
  • Arterienerkrankungen außerhalb des Herzens und der großen Gefäße
  • Fettleibigkeit
  • Erhöhter Cholesterinspiegel im Blut
  • Fehlende Bewegung

Symptome

Personen mit einer Erkrankung der Halsschlagader können eine TIA oder einen Schlaganfall erleiden, viele Menschen haben jedoch keine Symptome. Ein Schlaganfall oder ein „Hirninfarkt“ ist eine Verletzung des Gehirns, die durch Sauerstoffmangel verursacht wird. Häufige Anzeichen und Symptome eines Schlaganfalls oder einer TIA sind u. a. plötzliche:

  • Taubheit oder Schwäche im Gesicht, Arm oder Bein, besonders auf einer Seite
  • Verwirrung oder Schwindel
  • Schwierigkeiten beim Sprechen oder Verstehen
  • Schwierigkeiten beim Sehen auf einem oder beiden Augen
  • Schwierigkeiten beim Gehen, Verlust des Gleichgewichts oder der Koordination
  • Schwere Kopfschmerzen ohne bekannte Ursache
  • Schluckbeschwerden

Der Patient kann auch plötzlichen Bewusstseinsverlust und Krampfanfälle erleiden.

Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, von diesen Symptomen betroffen ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Der Patient muss unbedingt so schnell wie möglich das Krankenhaus erreichen, damit bestimmte Behandlungen erfolgreich sein können.

Behandlung

Schematische Darstellung einer distalen Schutzvorrichtung mit einem Karotis-Stent im Bereich der Stenose

Zu den Behandlungsmöglichkeiten für atherosklerotische Karotiserkrankungen gehören Medikamente, chirurgische Eingriffe und das Einsetzen eines Karotis-Stents.

Das Karotis-Stenting ist ein endovaskuläres Verfahren zur Behandlung von Erkrankungen der Halsschlagader, das durch die Blutgefäße hindurch oder in ihnen durchgeführt wird. Unter örtlicher Betäubung wird ein kleiner Einstich in die Oberschenkelarterie in der Leistengegend vorgenommen. Unter Röntgenkontrolle wird ein Führungskatheter in die innere Karotisarterie vorgeschoben. Anschließend wird ein kleinkalibriger Draht unter Röntgenkontrolle an der verengten Stelle vorbeigeführt. Anschließend wird ein Stent über die verengte Stelle in der Arterie im Gehirn platziert. Der Stent wird freigesetzt und dann mit einem Angioplastie-Ballon aufgedehnt. Der Stent verbleibt an seinem Platz, hält die Arterie dauerhaft offen und verbessert den Blutfluss. Der Stent hält außerdem die Plaque an der Arterienwand fest. Dadurch verringert sich das Risiko, dass Plaque abbricht, ins Gehirn wandert und einen Schlaganfall verursacht. Die meisten Stents bestehen aus Nickel-Titan, einem Metall, das biegsam ist, aber nach dem Biegen wieder in seine ursprüngliche Form zurückspringt. Der kleine Einschnitt in der Leiste kann mit einem Gefäßverschlussgerät verschlossen werden, oder es wird Druck auf die Einstichstelle ausgeübt, bis die Blutung aufhört.Carotis-Angiogramme

Medikamente

Ihr Arzt kann Ihnen Thrombozytenaggregationshemmer oder gerinnungshemmende Medikamente verschreiben. Zu den häufig verwendeten Medikamenten gehören Aspirin, Plavix, Warfarin, Aggrenox oder Ticlid. Diese Medikamente verringern das Risiko der Gerinnselbildung. Ihr Arzt kann Ihnen auch Medikamente zur Senkung Ihres Blutdrucks oder Ihres Cholesterinspiegels verschreiben. Er kann Ihnen empfehlen, Ihre Risikofaktoren zu kontrollieren, z. B. mit dem Rauchen aufzuhören, Sport zu treiben und Gewicht zu verlieren.

Chirurgie

Die Karotis-Endarteriektomie (CEA) ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Verstopfung der Halsschlagader entfernt wird. Unter Vollnarkose oder örtlicher Betäubung wird ein Schnitt in den Hals und in die Halsschlagader gesetzt, die Plaque aus der Arterie entfernt und die Arterie anschließend mit Nähten verschlossen. Die CEA ist einer der häufigsten chirurgischen Eingriffe in den Vereinigten Staaten und wird seit über 50 Jahren durchgeführt.

Für weitere Informationen oder zur Vereinbarung eines Termins rufen Sie bitte die Nummer 734-963-4500 an.

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